UFOP veröffentlicht Marktstruktur- und Verwendungsanalyse von Öl- und Proteinpflanzen

Berlin, 25. Februar 2010 – Auf die Frage, wie sich Produkte aus heimischen Öl- und Proteinpflanzen in den verschiedenen Marktsegmenten entwickeln werden, gibt eine aktuelle Studie des Instituts für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Justus-Liebig Universität Gießen detailliert Antwort. Die im Auftrag der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) erarbeitete Studie liefert detaillierte Prognosen zu den zukünftigen Entwicklungen auf den Märkten für Ölsaaten und Ölfrüchte. Deren Märkte sind nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit in einer strukturellen Umbruchphase.

Steigender Wohlstand der Bevölkerung insbesondere in Asien lässt die Nachfrage nach Speiseölen und -fetten aber auch nach Proteinen für die Nutztierproduktion stetig ansteigen und die weltweiten Warenströme zunehmend in diese Regionen lenken. Zugleich hat der Einsatz der Gentechnik bei Ölsaaten in einigen Regionen der Welt eine stark zunehmende Bedeutung erfahren. Und nicht zuletzt ist eine starke Expansion im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe und hier insbesondere im Biokraftstoffsektor zu beobachteten.

Bisher zielten die Programme der Pflanzenzüchtung in Deutschland und Europa hauptsächlich auf eine Verbesserung der agronomischen Parameter. Sollen jedoch die heimischen Ölsaaten Raps und Sonnenblume angesichts gegebener Substitutionsbeziehungen zu weltweit gehandelten Ölsaaten und -früchten ihre Konkurrenzfähigkeit ausbauen können, ist es vonnöten, insbesondere die Bedürfnisse der industriellen Verwender und Verbraucher verstärkt zu berücksichtigen.

Die jetzt von der UFOP veröffentlichte Studie zeigt aufbauend auf einer detaillierten Analyse der aktuellen Entwicklungen in den Märkten für Raps-, Sonnenblumen- und Sojaprodukten, welche Märkte und Marktsegmente sich wie entwickeln werden. Kernelement der Untersuchung ist eine umfassende Darstellung der zu erwartenden Entwicklungen für die Bereiche Züchtung und Anbau aber auch für die Verwendung im Nahrungsmittel- und technischen Bereich. Dafür wurden u. a. internationale Experten gebeten, in mehreren Befragungsrunden ihre Trendprognosen abzugeben. Die hierbei prognostizierten Trends werden zusätzlich von einer umfangreichen Recherche wissenschaftlicher Literatur ergänzt.

Die Ergebnisse lassen keinen Zweifel daran, dass zukünftig mit einer weiteren Ausdifferenzierung der Märkte dieser Ölsaaten zu rechnen ist. Die in den letzten Jahren stetig zunehmende Palette an Raps-Sorten wird zukünftig noch durch solche erweitert, die sich nicht nur wie bisher in ihren agronomischen Parametern (Ertrag, Ölgehalt, etc.) voneinander unterscheiden, sondern zusätzlich Unterschiede in ihren Qualitätseigenschaften aufweisen. Hierzu gehören laut Studie Sorten mit verändertem Fettsäuremuster, mit verändertem Proteinmuster sowie der Anreicherung von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen.

Die 341 Seiten umfassende Studie steht im Downloadbereich zur Verfügung.