Biodiesel ein Qualitätskraftstoff mit Zukunft
Berlin, 11. Oktober 2011 – Die Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel (AGQM) veranstaltete am 06. und 07.10.2011 die 5. Internationale Konferenz „Biodiesel“ mit Vorträgen zu den politischen Rahmenbedingungen zur Vermarktung von Biodiesel, Qualitätsaspekten und den motortechnischen Anforderungen zur Erfüllung der Abgasnormen. Mit mehr als 80, überwiegend ausländischen Teilnehmern, wurden die Erwartungen des Veranstalters erfüllt.
Die Entwicklung des US Marktes, des europäischen Marktes und des globalen Marktes für Biodiesel wurden gegenübergestellt und die Absatzperspektiven aufgezeigt. Beispielhaft wurde an der schwierigen Situation der spanischen Biodieselindustrie, der negative Einfluss der Exportpraktiken Argentiniens und Indonesiens aufgezeigt. In Spanien ist die Biodieselproduktionskapazität zu nur 17% ausgelastet.
Für die Weiterentwicklung der Qualität von Biodiesel zeichnet sich insgesamt ein positives Bild ab. Im Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung der europäischen Norm für Biodiesel - EN 14214 - wurden auch die Ergebnisse einer umfangreichen Studie zur Evaluierung der Gehalte an Metallen und dem „Katgift“ Phosphor vorgestellt. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Kontamination von Abgasnachbehandlungssystemen mit diesen Elementen im Vergleich zur eigentlichen Quelle, dem Motoröl, vergleichsweise gering ist. Die Konferenz befasste sich jedoch auch mit kritischen Fragestellungen und Anforderungen für eine qualifizierte Lagerung und Transport von Biodiesel – „Good-Housekeeping“ – zur Vermeidung einer mikrobiellen Kontamination.
Vorgestellt wurden die Ergebnisse von drei Projektvorhaben, die sich mit dem Thema Sterylglycoside, befassten. Sterylglycoside sind natürliche Nebenkomponenten, die in Pflanzenöl vorkommen, jedoch in Verdacht stehen Filtrierbarkeitsprobleme auch bei Blendkraftstoffen (B7) auszulösen. Es konnte bewiesen werden, dass bei Einsatz von raffinierten Pflanzenölen für die Biodieselherstellung, nur noch wenige mg/kg Sterylglycoside im Biodiesel vorhanden sind und damit kein Risiko für die Anwendung als Kraftstoff besteht. Sehr interessiert zeigten sich die Tagungsteilnehmer an den von der AGQM durchgeführten „No-Harm“-Untersuchungen bei Antioxidantien. Diese Prüfungen sind ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung von Biodiesel.
Im Mittelpunkt der motortechnische Anwendung von Biodiesel standen Themenstellungen zur Erfüllung der Abgasnormen, Verträglichkeit mit Abgasnachbehandlungssystemen sowie zu motorischen Optimierungsmöglichkeiten. PSA Peugeot Citroen unterstützt die Einführung eines höheren Biodieselanteils und betont, dass die Motoren mit einem Biodieselanteil unter bestimmten Bedingungen mit bis 30% Biodiesel (B30) betrieben werden können. Die Anwendung von Biodiesel als Beimischkomponente zu Heizöl wird zurzeit unter dem Aspekt der Langzeitstabilität und in Feldstudien untersucht. Die Biodielbranche erhofft sich als Ergebnis dieser Vorhaben mittelfristig einen weiteren Absatzmarkt erschließen zu können.
Die Vorträge der Konferenz können kostenpflichtig bezogen werden. Anfragen unter: info@agqm-biodiesel.de.