Goldgelber Genuss vom Feld

Berlin, 23. Juli 2012 – Bei den Landwirten herrscht zur Zeit Hochkonjunktur: Erntezeit! In diesen Tagen steht, von den meisten Verbrauchern unbemerkt, der Raps auf dem Plan. Auf rund 1,3 Millionen Hektar Ackerfläche ist unsere wichtigste heimische Ölpflanze herangereift. Insgesamt werden die deutschen Rapsbauern über 4,5 Millionen Tonnen Rapssaat ernten. Ernährungswissenschaftler werden dies gerne hören, empfehlen sie es doch für die tägliche Ernährung von Klein und Groß.

11 Monate Arbeit liegen hinter den Landwirten, die nun den Lohn ihrer Mühen einfahren können. Bereits im August des vergangenen Jahres wurde der Raps ausgesät, der nun auf die Ernte wartet. Daraus werden über 1,8 Millionen Tonnen wertvolles Rapsöl entstehen.

Angeboten wird unser wichtigstes heimisches Pflanzenöl in zwei verschiedenen Varianten. Welche zum Zuge kommt, hängt vom eigenen Geschmack und der Frage ab, was zubereitet werden soll. Raffiniertes Rapsöl ist geschmacks- und geruchsneutral und lässt dem Aroma der frischen Zutaten den Vortritt. Der hellgelbe „Alleskönner“ ist hitzestabil bis 180 °C und absolviert alle Küchendisziplinen mit Bravour: Kochen, Backen, Dünsten, Braten und Frittieren.

Favoriten für Salate sind kaltgepresste Rapsöle: sehr aromatisch mit Nussgeschmack und toller honiggelber Farbe. Beim Einkauf ist es leicht zu erkennen, da auf dem Etikett die Bezeichnungen „nativ“ oder „kaltgepresst“ angegeben sind. Wird die Rapssaat vor dem Pressen zusätzlich noch geschält, ist das auf diese Weise gewonnene Rapsöl etwas milder im Geschmack als das aus ungeschälter Saat. Im Handel wird es unter der Bezeichnung „Rapskernöl“ angeboten.

Da kaltgepresste Rapsöle schonend bei niedrigen Temperaturen gewonnen werden, sollten sie in der Küche ebenfalls sanft behandelt werden. Sie eignen sich hervorragend für kalte Zubereitungen und verfeinern Dips, Marinaden, Majonäsen und Salatdressings mit ihrer ganz besonderen Note.

Ernährungswissenschaftler empfehlen alle Rapsöl-Varianten. Denn für eine ausgewogene Ernährung ist unser wichtigstes heimisches Öl optimal. Seine Fettsäurenzusammensetzung ist nach Ansicht von Experten mustergültig. Die Empfehlungen unabhängiger Organisationen wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und dem Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKI) belegen dies.

Werden Fette in Maßen genossen, machen sie nicht dick, sondern sind unentbehrlich, ebenso wie Eiweiß, Kohlenhydrate oder Vitamine. Entscheidend für die Beurteilung von Ölen und Fetten ist die Zusammensetzung ihrer Fettsäuren. So sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren lebensnotwendig, denn der Körper kann sie nicht selbst produzieren. Besonders hoch bewerten Ernährungswissenschaftler die so genannten Omega-3-Fettsäuren, die in Rapsöl in Form von alpha-Linolensäure enthalten sind.

Mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäuren wirken positiv auf den Blutcholesterinspiegel, indem sie das so genannte LDL-Cholesterin senken. Allerdings ist bei der Dosierung Augenmaß gefragt, so dass sie heute nur noch in Maßen empfohlen werden. Rapsöl ist eines der wenigen Speiseöle, das mit einem sehr moderaten Gehalt überzeugt.

Einfach ungesättigte Fettsäuren, wie die in Rapsöl vorkommende Ölsäure, haben ebenfalls einen positiven Einfluss auf den Blutcholesterinspiegel. Ersetzt Ölsäure gesättigte Fettsäuren in der Nahrung, verbessert sie die Balance der Blutfette: Sie lässt das „günstige“ HDL-Cholesterin unbeeinflusst und senkt das „ungünstige“ LDL-Cholesterin.