Rapper am Steuer und Raps im Tank

10 Jahre nachhaltige RapsPower im Rennsport

Berlin, 12. September 2012 – Seit zehn Jahren gehen Musiker und Rennfahrer Smudo und sein Four Motors Rennteam mittlerweile bereits mit ihren verschiedenen Bioconcept-Cars bei den Läufen der VLN Langstreckenmeisterschaft und beim ADAC 24h-Rennen auf der Nürburgring Nordschleife an den Start. Und egal ob VW New Beetle, Ford Mustang, Renault Megane oder ganz aktuell im VW Scirocco, immer sorgt RapsPower für den nachhaltigen Antrieb.  
 
Verantwortlich für diesen konsequenten Einsatz von rapsölbasierten Kraftstoffen ist seit zehn Jahren das Engagement der Union zur Förderung von Oel-und Proteinpflanzen e. V., kurz UFOP. Sie ist die Interessenvertretung aller an der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl-und Eiweißpflanzen beteiligten Unternehmen, Verbände und Institutionen und ganz maßgeblich an der Markteinführung von Biodiesel in Deutschland beteiligt.   

Die Zusammenarbeit mit Smudo und dessen Teamchef, dem ehemaligen DTM-Fahrer Thomas von Löwis of Menar, ist dabei für den Verband nicht nur ein PR-Projekt, sondern auch ein wichtiges Technikprojekt. So spiegelt sich die Entwicklung auf dem deutschen Biokraftstoffmarkt auch im Bioconcept-Car wieder. In den ersten Jahren setzte das Team auf 100 Prozent Rapsmethylester, also klassischen Biodiesel bzw. „B100“. Es folgte der Einsatz eines B30-Gemisches, bestehend aus 30 Prozent Raps-Biodiesel und 70 Prozent konventionellem Diesel. Seit zwei Jahren tankt das aktuelle Bioconcept-Car einen innovativen Biokraftstoff-Mix aus konventionellem Raps-Biodiesel und so genanntem HVO-Biokraftstoff. HVO bedeutet „Hydrotreated Vegetable Oil“ (hydriertes Pflanzenöl). Es wird unter dem Markennamen NExBTL vom finnischen Unternehmen Neste Oil produziert. Während beim normalen Biodiesel Methanol für die so genannte Umesterung des Rapsöls in Rapsmethylester (RME) verwendet wird, kommt bei der Herstellung von HVO Wasserstoff zum Einsatz. Besonders positiv wirkt sich dieser Prozess auf die Emissionen bei der Verbrennung aus. HVO emittiert im Vergleich zu konventionellem Diesel deutlich weniger Ruß und andere umwelt-und gesundheitsschädliche Stoffe.   
 
Mindestens 35 Prozent weniger CO2-Emissionen  
 
Durch den konsequenten Einsatz von Raps aus deutschem Anbau wurde bereits seit dem Beginn des Projekts sichergestellt, dass die eingesetzten Kraftstoffe nachhaltig produziert werden. Regenwald wurde dafür ebenso wenig gerodet wie Moore trockengelegt. Seit zwei Jahren wird dies zusätzlich durch die so genannte „Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung“ der EU offiziell geregelt. Im Zuge der Umsetzung dieser EU-Verordnung wurde die gesamte deutsche Rapsproduktion als nachhaltig zertifiziert. Dabei wird der Produktionsweg auf den verschiedenen Stufen erfasst und dokumentiert. So ist es möglich, Herkunft und Verarbeitungsweg des Rapsölkraftstoffes bis zu den Rapsfeldern der Landwirte zurückzuverfolgen. Ein Bestandteil dieser Verordnung ist es auch, dass Biokraftstoffe im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen mindestens 35 Prozent weniger CO2 emittieren. Eine Anforderung, die in den nächsten Jahren sogar noch angehoben wird.   

Teller und Tank für Rapskraftstoffe selbstverständlich  
 
Aktuell wird von einzelnen Politikern und Organisationen die Biokraftstoffnutzung mit der Frage verbunden, ob Biokraftstoffe für Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und dadurch auch für Hunger in der Welt verantwortlich sind. Die Konkurrenz zwischen Teller und Tank ist ein vermeintlich einfaches und nachvollziehbares Bild, das aber die tatsächlichen Gründe für den Hunger in der Welt ebenso außer Acht lässt wie die Tatsache, dass bei der Produktion von Biodiesel sehr große Mengen Futtermittel entstehen. Beim Pressen von Raps fallen beispielsweise über 60 Prozent Eiweißfutter an. So trägt die Produktion von Rapsöl bzw. Rapskraftstoff indirekt auch in erheblichem Maße zur Versorgung mit Nahrungsmitteln bei. Und als zusätzlicher Nebeneffekt muss weniger Eiweißfuttermittel, beispielsweise in Form von Sojaschrot, nach Deutschland importiert werden.   
 
Der Verzicht auf Biokraftstoffe in Deutschland führt nicht zur Lösung der eigentlichen Hungerthematik. Hunger entsteht vielmehr durch Bürgerkriege, Korruption, Klimawandel und Armut. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Diskussion um Biokraftstoffe aus Sicht der UFOP sogar positiv zu bewerten, da sie dazu beiträgt, die komplexen Zusammenhänge der Hungerthematik einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Dazu trägt auch das Bioconcept-Car-Projekt mit seiner großen medialen Präsenz bei.