Studie des DBFZ zeigt erhebliches Treibhausgasminderungspotenzial bei Biodiesel aus Raps auf

Berlin, 23. Juni 2010 – Im Auftrag der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) untersuchte  das Deutsche Biomasse Forschungszentrums (DBFZ) verschiedene Ansätze zur Verbesserung der Treibhausgasbilanz von Biodiesel aus Raps. Die Basis der Arbeiten bildete dabei der so genannte Standardwert für Rapsbiodiesel aus dem Anhang V der EU-Richtlinie  zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (2009/28/EC). Gemäß dieses Standardwertes weist Biodiesel aus Raps ein Treibhausgaseinsparpotential von ca. 38% gegenüber fossilem Kraftstoff auf.

Zielstellung der Studie war es zunächst, die Datenbasis und die Berechnungsmethodik des in der EU Direktive 2009/28/EC enthaltenen Standardwertes für Biodiesel aus Raps transparent darzustellen und ausgehend von dieser Darstellung mögliche Optimierungsansätze in der Treibhausgasbilanzierung (THG) zu identifizieren. Wie zu erwarten, zeigten sich als Haupteinflussparameter im Gesamtergebnis auf der Stufe der Rapsproduktion die Herstellung und Nutzung von industriellen Düngemitteln (N-Düngung) und auf den Stufen der Rapsölgewinnung und der Umesterung der Einsatz von Wärme, Strom und Methanol.
Durch Sensitivitätsrechnungen wurde  auf allen Stufen der Prozesskette ein theoretisches Optimierungspotential in der THG-Bilanz bestimmt. So konnten die Emissionen aus dem Anbau von Raps einer Beispielrechung durch die Variation des eingesetzten Düngemittels und des landwirtschaftlichen Kraftstoffes theoretisch von ca. 29 g CO2-Äq./MJ Biodiesel (entspricht dem Standardwert der Direktive) auf ca. 21 g CO2-Äq./MJ Biodiesel verringert werden. Das im Rahmen der Studie berechnete theoretische „Gesamtoptimierungspotential“ zeigt mit einem THG-Emissionswert von ca. 28 g CO2-Äq./MJ Biodiesel eine deutliche Reduzierung  von ca. 46 % gegenüber dem Standardwert für Rapsbiodiesel aus dem Anhang V der EU-Richtlinie.  Dieses Ergebnis entspricht einer THG-Einsparung von ca. 67 % gegenüber dem fossilen Referenzwert für Diesel (83,8  g CO2-Äq./MJ).

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