Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen
Kommentar: 05.11.2025 (AMI) – Unter dem Druck des üppigen EU-Rapsangebots konnten die Pariser Rapsnotierungen ihr Niveau nicht halten. So schloss der neue Fronttermin Februar am 04.11.2025 bei 479 EUR/t und damit 1 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Der Folgetermin Mai konnte sich dagegen behaupten und legte um 0,50 auf 477,75 EUR/t zu. Im Fokus der Kursbewegung bleiben dabei die Entwicklungen zwischen den USA und China. Letzteres bestätigte zwar den Kauf von ersten US-Bohnen aus der Ernte 2025, zuletzt wurde jedoch wieder vermehrt auf Ware aus Südamerika zurückgegriffen. Auch auf Großhandelsebene kann das Preisniveau nicht gehalten werden. Fob Hamburg sind bei reduziertem Aufgeld (-1) mit 481 EUR/t zur prompten Lieferung rund 5 EUR/t weniger möglich als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein. Hier wurde die Prämie um rund 2 EUR/t gekürzt, so dass mit 489 rund 6 EUR/t weniger im Gespräch sind. Dabei verläuft der Handel zum Monatswechsel weiterhin in ruhigen Bahnen. Marktteilnehmer verharren weiterhin in abwartender Haltung. Hier und da werden zwar kleinere Mengen gehandelt, von nennenswerten Umsätzen kann dabei jedoch nicht gesprochen werden. Entgegen den rückläufigen Vorgaben können sich die Erzeugerpreise für Raps jedoch befestigen. So sind im Bundesmittel zuletzt 452,30 EUR/t für Partien der Ernte 2025 im Gespräch, ein Plus von 3,80 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Gebietsweise wurden die Preissteigerungen auch weiterhin zur Vermarktung genutzt. Angesichts der zuletzt wieder schwächeren Notierungen an der Paris Börse dominiert jedoch wieder Zurückhaltung. Hier werden die weiteren Entwicklungen vorerst abgewartet. Ohnehin bleibt auch die Nachfrage der Ölmühlen gering. Die Feldarbeiten sind in den meisten Regionen weitestgehend abgeschlossen. Lediglich vereinzelt laufen noch Nacherntearbeiten von Sonnenblumen. Trotz der verlängerten Standzeiten berichten Marktteilnehmer aus Thüringen von durchweg zufriedenstellenden Qualitäten – Befürchtungen hinsichtlich Schimmelbildung haben sich bislang nicht bestätigt. Gebietsweise wird von einem sehr uneinheitlichen Aufwuchs beim Raps berichtet. Während einige Bestände sich hervorragend entwickelt haben, ziehen einzelne Betriebe in Erwägung, Teilflächen umzubrechen. Der Anteil dieser Flächen bleibt jedoch gering. Gerade im Süden von Schleswig-Holstein wird dagegen von Schäden durch den Erdfloh berichtet.
Im Zuge der festen Rohstoffnotierungen legten auch die Preise am heimischen Ölschrotmarkt weiter zu. Der Handelsdeal zwischen China und den USA, der den Kauf amerikanischer Sojabohnen durch China vertraglich vorsieht, trieb die Kurse zuletzt auf ein 16-Monatshoch und sorgte auch bei Sojaschrot für deutliche Preisaufschläge. Konventionelle Partien mit 44 % Rohprotein verteuerten sich innerhalb einer Woche um 14 auf 351 EUR/t. Für GVO-freie Ware wurden am 04.11.2025 rund 464 EUR/t genannt – ein Plus von 12 EUR/t gegenüber der Vorwoche. Zusätzlichen Auftrieb erhält der Markt durch die anhaltende Unsicherheit über die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Marktteilnehmer befürchten Engpässe und logistische Komplikationen, insbesondere bei Lieferungen aus als Hochrisikogebieten eingestuften Herkunftsländern wie Brasilien. Von der festen Tendenz profitierten auch alternative Proteinfuttermittel. So setzten die heimischen Rapsschrotpreise ihren Aufwärtstrend fort. Für prompte Ware wurden am 04.11.2025 im Bundesdurchschnitt 205 EUR/t genannt – ein Plus von 9 EUR/t auf Wochensicht. Für Folgetermine ab Anfang 2026 lagen die Bewertungen zuletzt bei rund 222 EUR/t, während für Lieferungen ab Mai 2026 bereits Forderungen um 245 EUR/t aufgerufen wurden.
Die Preise für Rapsöl drehen ins Minus. Während in der Vorwoche fob deutscher Mühle noch rund 1.143 EUR/t im Gespräch waren, werden zuletzt noch 1.076 EUR/t in Aussicht gestellt. Dabei gilt es jedoch auch, den Wechsel der Lieferparität von November auf Januar zu beachten. Druck kommt dabei von dem umfangreichen Rohstoffangebot innerhalb der EU. Im Fokus bleiben jedoch auch die handelspolitischen Entwicklungen. Auch fob Niederlande geht es abwärts. Hier fällt das Minus für Partien zur Lieferung ab November mit 10 auf 1.110 EUR/t allerdings etwas weniger deutlich aus. Dabei bleibt die Nachfrage nach Rapsöl auch weiterhin gedämpft. Die Preisrücknahmen reichten noch nicht aus, um neues Kaufinteresse zu generieren. Ohnehin ist der Bedarf bereits weitestgehend gedeckt. So agieren Marktteilnehmer auch weiterhin zurückhaltend. Das betrifft auch den Energiesektor. Hier bleiben die Entwicklungen hinsichtlich der RED III im Fokus.

Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen E.V.