THEMEN 2025

Kommentar
Kommentar des UFOP-Vorsitzenden Torsten Krawczyk: Optimismus wagen!

Markt
Preisdifferenz zu Brotweizen setzt Anreize für Rapsanbau

Sortenversuche
Leistungsfähigkeit neuer Rapssorten frühzeitig beurteilen: Ergebnisse der von der UFOP geförderten Sortenversuche anschauen!

Rapserdflohbekämpfung
Strategien für die Rapserdflohbekämpfung: Zeitnah nach einer Pyrethroidspritzung erneut volle Gelbschalen richtig einschätzen


 

Kommentar des UFOP-Vorsitzenden Torsten Krawczyk: Optimismus wagen!

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Liebe Berufskolleginnen und -kollegen,

herzlich willkommen zum neuen Format der „UFOP-Information zur Winterrapsaussaat“. Während wir Ihnen in der Vergangenheit als Beilage zum Getreidemagazin erschienen sind, gibt es in diesem Jahr erstmals ein digitales Format. Es schien mir als neuem Vorsitzenden der UFOP an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Ich hoffe, dass es auf Ihr Interesse und Ihre Wertschätzung stößt. Beginnend mit dem heutigen Beitrag bieten wir Ihnen Informationen zu den Märkten und zum Rapsanbau an, die LUST AUF MEHR zur Ernte 2026 machen sollen.

Derzeit warten wir auf den Beginn der Rapsernte 2025. Bei vielen Erzeugern ist die Unsicherheit über die zu erwartenden Erträge noch hoch. Zumindest vermelden die Marktanalysten derzeit wenig Interesse an neuen Vorverträgen aus der Landwirtschaft. Die Börsennotierungen des Fronttermins in Paris gehen seit Wochen mal etwas hoch, mal etwas runter. Obwohl Ware der alten Ernte noch gesucht wird, gibt es kaum Angebot. Und im trump‘schen Zeitalter sind die Aussichten auf stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen ohnehin unsicher. Das sind Voraussetzungen, die das Planen für die Zukunft nochmals schwieriger machen.

Dennoch werbe ich für einen umfangreichen Rapsanbau zur Ernte 2026 und habe meinen entsprechenden Kommentar unter die Überschrift „Optimismus wagen!“ gestellt.

Hierfür sehe ich durchaus Gründe, und ich möchte drei davon hier ansprechen:

  1. Eine neue Bundesregierung bringt neue Perspektiven.
    Wir haben seit Mai eine neue Bundesregierung – und damit auch eine neue Denke im Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Ich erwarte, dass es künftig mehr fachliche anstelle von ideologisch motivierten Entscheidungen gibt. Das sollte uns Landwirten das Leben grundsätzlich einfacher machen. Zumindest gebe ich dem neuen Bundesminister Rainer einen entsprechenden Vertrauensvorschuss. Und da die UFOP eine starke Interessenvertretung für den heimischen Ölsaaten- und Eiweißpflanzenanbau ist, werden wir auch in der bevorstehenden Vegetationsperiode in Berlin viel dafür tun, dass es so kommt.
  2. Auch in Brüssel zeichnet sich ein Umdenken ab.
    Meiner Wahrnehmung nach gibt es bei der seit Anfang Dezember im Amt befindlichen neuen EU-Kommission ein Umdenken bezüglich der von uns oft als „Brüsseler Regelungswut“ empfundenen Regulierung. Viele der unter dem „Green Deal“ adressierten Vorhaben werden inzwischen vom zuständigen Kommissar Hansen und der Kommissionspräsidentin von der Leyen selbstkritisch hinterfragt – und bestehende Regulierungen werden zurückgebaut. Ein Erfolg der Protestbewegung der Landwirte! Auch in Brüssel liegt ein Arbeitsfeld der UFOP, und wir werden über den Europäischen Bauernverband COPA Entwicklungen weiterhin anstoßen und fachkundig begleiten.
  3. Die Märkte senden positive Signale.
    Es gibt Signale von den Märkten, die im kommenden Wirtschaftsjahr die Position der Rapserzeuger hierzulande stärken können – Stichworte sind Kanada, Australien und Ukraine. Das kann durchaus zu interessanten Optionen für die Vermarktung der Rapsernte 2026 führen. Mehr zu den Märkten gibt es in einem der weiteren Beiträge. Daher will ich an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten.Ich hoffe, dass ich Sie mit meinen Ausführungen etwas neugierig machen konnte auf unseren diesjährigen Newsletter im neuen Format und freue mich auf die Fortsetzung des Austausches.

Torsten Krawczyk
Vorsitzender der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP)

Bild: Andreas Franke, für DBV

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