Rapsölvarianten

Raffiniertes Rapsöl ist ein wahres Allroundtalent in der Küche – auch bei hohen Temperaturen. Das hellgelbe Öl ist neutral im Geschmack und völlig geruchlos. Es unterstreicht dezent die Eigenaromen der frischen Zutaten, denn es ist ein ausgezeichneter Geschmacksträger. Sein wahres Können zeigt Rapsöl, wenn es in der Küche heiß hergehen soll, z. B. beim Braten oder Frittieren: Fleisch, Fisch, Gemüse und Kartoffeln werden innen saftig gar und erhalten außen eine knusprige Hülle. Auch zum Kochen, Dünsten, Backen und für kalte Zubereitungen wie Salate ist raffiniertes Rapsöl vielseitig verwendbar.

Kaltgepresste Rapsölspezialitäten

Typisches Kennzeichen kaltgepresster Rapsöle ist der nussige Geschmack, der aus ihnen besondere Feinschmeckeröle macht. Sie sind die Favoriten für Salate, sehr aromatisch und in toller honiggelber Farbe. Kaltgepresste Rapsöle verfeinern auch Dips, Marinaden und Ma­yon­nai­sen mit ihrer ganz besonderen Note.

Vor der Verarbeitung zu diesem Spezialitätenöl wird die Rapssaat genauestens unter die Lupe genommen und auf ihre Eignung untersucht. Zunächst wird die Rapssaat getrocknet und dann je nach Ölmühle manchmal auch geschält. Das ist zur Herstellung von kaltgepresstem Rapsöl zwar nicht notwendig, wird aber dennoch gemacht. Das auf diese Weise gewonnene Öl ist milder im Geschmack als das aus ungeschälter Saat. Es wird in der Regel unter dem Namen „Rapskernöl“ angeboten.

Die ungeschälte oder geschälte Saat wird in Schneckenpressen gegeben. Beim Pressen wird darauf geachtet, dass nur wenig Reibungswärme entsteht und die Rapssaat und das auslaufende Öl sich kaum erwärmen können. Es entsteht ein kaltgepresstes Rapsöl. Dieses wird nun mehrfach gefiltert und ist als natives Rapsöl bereits fertig für die Abfüllung. Da die Bezeichnung „nativ“ auf den Etiketten zum Einsatz kommt, ist eine solches Rapsöl beim Einkauf leicht zu erkennen.

Manchmal erfolgt vor der Abfüllung noch eine so genannte Dampfwäsche der Öle, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Diese Behandlung muss allerdings auf dem Etikett ausgewiesen werden; die Bezeichnung „nativ“ ist in diesen Fällen nicht zulässig.

Da kaltgepresste Rapsöle schonend bei niedrigen Temperaturen ausgepresst werden, sollten sie in der Küche ebenfalls sanft behandelt werden. Sie eignen sich hervorragend für kalte Zubereitungen und verleihen Salaten, Dips und Marinaden eine ganz besondere Note. Es macht Spaß, solange zu probieren, bis man sein persönliches Lieblingsöl gefunden hat.

Mit dem Rapsöl-Siegel ein Zeichen setzen

Rapsöl ist das beliebteste Pflanzenöl in Deutschland. Kein anderes Speiseöl findet seinen Weg so häufig in die Einkaufswagen der Verbraucher. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So wird Rapsöl in verschiedenen Varianten angeboten, es ist in der Küche vielseitig einsetzbar und wird von Ernährungswissenschaftlern wegen seiner vorteilhaften Fettsäurenzusammensetzung empfohlen. Auch für die Ernährungsindustrie und das Ernährungshandwerk ist Rapsöl nicht zuletzt wegen dieser gesundheitlichen Aspekte ein wichtiger Rohstoff bei der Herstellung unterschiedlichster Produkte. Seit kurzem weist nun ein spezielles Rapsöl-Siegel auf der Verpackung auf die wertvolle Zutat hin. Es lohnt sich beim Einkauf darauf zu achten.

Das hochwertige Pflanzenöl aus der Rapssaat zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren aus. Das Besondere dabei ist sein Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Und genau wegen dieser speziellen Fettsäurenzusammensetzung sprechen sich namhafte Institutionen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung oder das Forschungsinstitut für Kinderernährung explizit für Rapsöl aus.

Bislang konnten Verbraucher auf verarbeiteten Lebensmitteln jedoch meistens nicht direkt erkennen, ob Rapsöl bei der Herstellung verwendet wurde. Das ändert sich nun. Ein besonderes Zeichen weist ab sofort auf der Verpackung oder dem Etikett auf die wertvolle Zutat hin. Diese eindeutige Kennzeichnung mit dem blau-gelben Rapsöl-Siegel kommt dem Wunsch der Verbraucher nach Information und Transparenz beim Lebensmittelkauf nach. Nur Produkte, die mindestens 50 Prozent Rapsöl (bezogen auf den Gesamtfettgehalt) enthalten, dürfen das Rapsöl-Siegel tragen. Auch Pflanzenöle, die zu 100 Prozent aus Rapsöl bestehen und entsprechend deklariert sind, dürfen mit dem Siegel gekennzeichnet werden. Vergeben wird das Zeichen durch die agrikom, Bundeszentrale für Agrarmarketing in Kooperation mit der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP).

Weitere Informationen zum Rapsöl-Siegel sind erhältlich bei: logo_Agrikom.png

Pflanzenöle im Vergleich

Ein Blick auf die Fettsäurenmuster der wichtigsten im Lebensmittelhandel verkauften Speiseöle zeigt den besonderen Stellenwert von Rapsöl. Es hat den niedrigsten Anteil an gesättigten Fettsäuren im Vergleich zu allen anderen pflanzlichen Ölen und dementsprechend den höchsten Gehhalt an ungesättigten Fettsäuren.

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Das Charakteristische an Rapsöl ist sein hoher Anteil einfach ungesättigter Fettsäuren. Sie machen Rapsöl aus ernährungsphysiologischer Sicht so wertvoll. Insbesondere die einfach ungesättigte Ölsäure ist in großen Mengen enthalten. Reich ist Rapsöl auch an der wichtigen Alpha-Linolensäure, einer Omega-3-Fettsäure. Bemerkenswert ist auch das günstige Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren im Rapsöl.

Was kennzeichnet ein gutes Pflanzenöl?

Ein Speisefett oder -öl muss heute wesentliche Anforderungen an eine gesunde Ernährung erfüllen, um von der Ernährungswissenschaft empfohlen zu werden. Der Anteil an gesättigten Fettsäuren sollte möglichst niedrig sein. Ein hoher Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, wie Ölsäure ist erforderlich. Der Anteil an mehrfach ungesättigter Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) muss ausreichend sein, um den Bedarf zu decken, darf aber auch nicht zu hoch ausfallen. Für die Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) ist ein möglichst hoher Gehalt erwünscht. Das Schutzvitamin E sollte in seiner Funktion als Antioxidans reichlich enthalten sein. Darüber hinaus muss das Öl geschmacklich ansprechend sein und eine breite Verwendungsvielfalt ausweisen.

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Rapsöl erfüllt diese Anforderungen in idealer Weise und wird deshalb auch von zahlreichen Ernährungswissenschaftlern und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen.