Leistungsfähigkeit neuer Rapssorten frühzeitig beurteilen:
Ergebnisse der von der UFOP geförderten Sortenversuche anschauen!

Ein Blick in die Ergebnisse des Bundessortenversuches (BSV) und der EU-Sortenversuche Winterraps erlaubt, die Leistungsfähigkeit neuer Rapssorten sowohl aus der deutscher Wertprüfung als auch mit EU-Zulassung frühzeitig beurteilen zu können. Ein Wissensvorsprung, der sich bezahlt macht!

Darüber hinaus liefert die Einstufung der in Deutschland vertriebsfähigen Rapssorten in Phoma-Befallsklassen einen Service, den die Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamts nicht anbietet.

Die Ergebnisse des Bundessortenversuches sowie der EU-Sortenversuche in Tabellenform und die Einstufung in Phoma-Befallsklassen als Grafik sind verfügbar unter bit.ly/sorten24. Die Daten der Ernte 2025 werden eingestellt, sobald diese vorliegen und verrechnet sind.

Eine ausführliche Beschreibung der Sortenversuchsergebnisse findet sich in der Reihe der UFOP-Schriften – für 2024 im Heft 53 unter ufop.de/schriften

BSV schließt Zulassungslücke

Die Biologie des Winterrapses bedingt, dass in Deutschland die Aussaat im August nur etwa vier Wochen nach der Ernte stattfindet. In diesem engen Zeitraum ist durch das Bundessortenamt die Erteilung des Sortenschutzes für die Zulassungskandidaten nach Abschluss der Wertprüfung rechtzeitig zur neuen Aussaat nicht leistbar. Die Sortenzulassung ist jedoch Voraussetzung für die Weiterprüfung in den Landessortenversuchen, so dass für die Neuzulassungen eine Prüflücke entsteht. Dies haben die Rapszüchter bereits frühzeitig erkannt und mit der Aussaat 1993 die Weiterprüfung aller Zulassungskandidaten im Bundessortenversuch (BSV) eingeführt. Während der einjährigen Prüfung im BSV erfolgt für Kandidaten mit erkennbarem Zuchtfortschritt die Erteilung des Sortenschutzes durch das Bundessortenamt. Der BSV stellt damit das Bindeglied zwischen Wertprüfung und Landessortenversuchen dar

Gemeinsame Sortenprüfung etabliert

Gleichzeitig war und ist es von Interesse, Rapssorten mit einer Zulassung in einem anderen EU-Land direkt mit den Zulassungskandidaten aus der deutschen Wertprüfung unter deutschen Standort- und Witterungsbedingungen zu vergleichen. Daher werden EU-Sorten mit den deutschen Zulassungskandidaten im BSV/EU-Sortenversuch 2 in eine gemeinsame Prüfung gestellt. Dem vorgeschaltet ist in einer separaten Versuchsserie das erste Prüfjahr im EU-Sortenversuch, in dem sich EU-Sorten für einen Aufstieg in den EU-Sortenversuch 2 qualifizieren können. BSV und EU-Sortenversuche werden in Kooperation mit der Offizialberatung der Bundesländer durchgeführt, von der UFOP gefördert sowie der UFOP-Außenstelle für Versuchswesen in Schleswig-Holstein betreut und verrechnet. Die Prüfungsergebnisse werden den Bundesländern und den Rapszüchtern zur Verfügung gestellt und fließen in entsprechende Sortenempfehlungen ein.

Phoma-Einstufung neuer Sorten

Darüber hinaus neu ab der Ernte 2023 ist eine Einstufung der in Deutschland vertriebsfähigen Winterrapssorten anhand mehrjähriger Versuchsergebnisse in Phoma-Befallsklassen. Dargestellt sind die Winterrapssorten, die in der aktuellen Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes für die Leistungsmerkmale Kornertrag und Ölgehalt beschrieben worden sind und für die mindestens aus vier Versuchen Ergebnisse vorliegen. Somit sind für 2024 Phomabefallswerte mit ihren Standardabweichungen für insgesamt 51 Winterrapssorten abgebildet. Die Einstufung erfolgte in die Klassen geringe (+), durchschnittliche (o) und erhöhte (o/-) Anfälligkeit. Die statistische Methodik wurde durch die Offizialberatung der Bundesländer und die Rapszüchter gemeinsam festgelegt.

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