Deutsche Sojaernte unter Vorjahr

Berlin, 02. Oktober 2024. – Die Sojaernte 2024 dürfte angesichts der deutlich kleineren Fläche nicht an das Vorjahresergebnis herankommen. Das Minus wird jedoch durch höhere Erträge etwas gemindert. 

In Deutschland spielt der Sojaanbau nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) erst seit 2015 eine nennenswerte Rolle. Seither ist die Fläche beständig und deutlich gewachsen. 2024 wurde das Areal allerdings um nahezu 10 % auf 40.600 ha reduziert.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes werden auf der deutlich kleineren Fläche mit 124.500 t voraussichtlich rund 4.500 t weniger Sojabohnen geerntet als im Vorjahr. Die Erträge dürften damit über dem Vorjahresniveau liegen. Mit durchschnittlich 30,7 dt/ha werden voraussichtlich knapp 7 % mehr Sojabohnen je Hektar von den Feldern geerntet als im Jahr zuvor. Einzig in Thüringen dürften die Erträge kleiner ausfallen. Wichtigste Anbauregionen bleiben weiterhin Bayern und Baden-Württemberg. 

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) unterstreicht das beachtliche Substitutionspotenzial von heimisch oder in der EU angebauter Soja mit Blick auf den enormen Importbedarf Deutschlands: 2023 wurden 3,4 Mio. t Sojabohnen eingeführt, davon etwa 2,7 Mio. t aus den USA. Der hohe Bedarf an höherproteinhaltigen Futtermitteln öffnet das Absatz- und damit zugleich das Anbauflächenpotenzial für heimisch erzeugte Sojabohnen und Körnerleguminosen, aber auch für Rapsschrot aus der Rapsverarbeitung. Leguminosen sind aus Sicht der UFOP in resilienten und auf den Klimaschutz ausgerichteten Fruchtfolgen entscheidende Fruchtarten, die bei der zukünftigen Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik eine wichtige Rolle spielen müssen, wenn es darum geht Transferzahlungen mit gesellschaftlichen Leistungen zu begründen.