Was ist Biodiesel?
Bei der "Umesterung" werden zum Rapsöl etwa 10 % Methylalkohol hinzugegeben. Mit Hilfe eines Katalysators (z. B. Kalilauge) wird der Prozess bei geringem Energieaufwand beschleunigt. Wertvolles Glyzerin wird als wichtigstes Nebenprodukt dieser Reaktion gewonnen. Glyzerin ist ein wertvoller Rohstoff für die Herstellung zahlreicher Produkte in der oleochemischen Industrie.
Das bei dem Prozess anfallende überschüssige Methanol wird mittels einer Destillation entfernt und dem Kreislauf wieder zugeführt. Bei der Herstellung von Biodiesel gibt es praktisch keine Nebenprodukte, die nicht verwertet werden können. Entsorgungsprobleme treten damit nicht auf. Das Rapsschrot bzw. der Rapskuchen aus der Rapssaatverarbeitung dienen als hochwertiger Eiweißlieferant für die Tierernährung.
Am Ende der Verfahrenskette steht das Hauptprodukt Biodiesel. Der Umesterungsprozess bewirkt, das der gewonnene Alternativkraftstoff die gleiche Viskosität (Fließneigung) besitzt wie herkömmlicher Dieselkraftstoff. Hierdurch erfüllt Biodiesel die Voraussetzung bzw. Anforderung, in modernen Dieselmotoren und Einspritzsystemen eingesetzt werden zu können. Die Umesterung hat bei sorgfältiger Prozessführung gleichzeitig die Produktion eines normgerechten Kraftstoffes zum Ergebnis. Es ist Aufgabe der Biodieselhersteller durch die Rohstoffwahl und der geeigneten Verfahrenstechnik sicherzustellen, dass ausschließlich Biodiesel nach der Norm DIN EN 14214 angeboten wird.