Mit HVO-Diesel Traktoren der Staatsbetriebe klimafreundlich betreiben

Paraffinischer Diesel aus Rest- und Abfallstoffen, wie Altspeisefette oder -öle, gilt als nachhaltig und ist für viele neue Traktoren zugelassen. Bisher ist nicht bekannt, ob sich dieser Kraftstoff auch für ältere Maschinen eignet. Daher hat das TFZ untersucht, ob das zu den paraffinischen Dieselkraftstoffen zählende hydrierte Pflanzenöl – HVO – für die landwirtschaftlichen Fahrzeuge der Staatsbetriebe in Frage kommt. So könnten diese kurzfristig HVO anstatt Diesel tanken und damit ihre Vorbildfunktion in Sachen Klimaschutz unterstreichen. Ziel ist, entsprechend dem Bayerischen Klimaschutzprogramm, bis 2028 die land- und forstwirtschaftlichen Maschinen der Staatsverwaltung energetisch umzustellen.

Die 5 wichtigsten Erkenntnisse

  1. HVO kann aus technischer Sicht in den meisten Serien-Dieselfahrzeugen eingesetzt werden, wenn es die Anforderungen der Norm DIN EN 15940 erfüllt.
  2. Um rechtliche Unsicherheiten auszuschließen, sollte eine explizite Zulassung für HVO als Kraftstoff vorliegen. Über die Möglichkeit einer Steuerentlastung, wie bei Agrardiesel, entscheided das zuständige Hauptzollamt.
  3. Die befragten Mitarbeiter der bayerischen Landwirtschaftsverwaltung sind aufgeschlossen gegenüber dem Kraftstoff HVO aus Rest- und Abfallstoffen: Insbesondere der Klimaschutzbeitrag und die technische Zuverlässigkeit werden positiv gesehen.
  4. Durch die weitgehende Umstellung von fossilem Diesel auf HVO aus Rest- und Abfallstoffen kann das Ziel einer klimafreundlichen Bewirtschaftung der Staatsbetriebe schon kurzfristig bis zum Jahr 2025 erreicht werden.
  5. HVO aus Rest- und Abfallstoffen wird stark nachgefragt, ist aber begrenzt verfügbar – deshalb soll der Einsatz weiterer nachhaltiger Biokraftstoffe sowie elektrischer Antriebe auf den Staatsbetrieben weiterhin forciert werden.

Projektinformationen

  • Titel: Paraffinischer Dieselkraftstoff aus Rest- und Ab-fallstoffen für eine klimaverträgliche Bewirtschaftung der Bayerischen Staatsgüter, Staatsforsten, Landesanstalten, TFZ und Betriebe der Justizvollzugsanstalten als Beitrag zur Umsetzung der Klimaschutzoffensive / ParaDies2025
  • Leitung: Dr. Edgar Remmele
  • Bearbeitung: Dr.-Ing. Peter Emberger, Dr. Johannes Ettl, Dr. Klaus Thuneke, Veronika Röck und Roland Fleischmann
  • Laufzeit: 01.11.2021-15.09.2022
  • Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
  • Projektpartner: Bayerische Staatsgüter
  • Förderkennzeichen: G2/N/21/04

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