Biodieselproduktion 2018 - Raps bleibt Leitkultur unter den Rohstoffen

UFOP begrüßt Rückgang bei der Palmölverwendung

Berlin, 24. Mai 2019. Mit 58 % oder etwa 1,9 Mio. t ist Rapsöl nach kürzlich veröffentlichten Zahlen des Verbandes der deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) der mit Abstand wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Biodiesel in Deutschland. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) begrüßt, dass der VDB mit seiner Mitgliederbefragung die gewünschte Transparenz bezüglich der Zusammensetzung der Rohstoffe für die Biodieselherstellung schafft. Nach Angaben des VDB nahm der Anteil von Palmöl von 7% auf 2 % deutlich ab.

Die UFOP anerkennt, dass die Verwendung von etwa 65.000 t Palmöl hierzulande bei einer Biodieselproduktion von insgesamt 3,2 Mio. t eine eher untergeordnete Rolle spielt. Zugleich unterstreiche die deutsche Biodieselindustrie mit ihren Daten die Bedeutung dieses Sektors als Absatzmarkt für den deutschen, aber auch für den europäischen Rapsanbau. Aus Sicht der UFOP wäre es wünschenswert, wenn die Biokraftstoffindustrie in allen Mitgliedstaaten diese Transparenz bezüglich der Rohstoffverwendung schaffen würde.

Die UFOP weist jedoch unter Hinweis auf die Auswertung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen ihrer jährlichen Berichterstattung darauf hin, dass die Produktion nicht gleichzusetzen ist mit dem inländischen Verbrauch. Gemäß des Evaluationsberichtes der BLE betrug der Anteil von Biodiesel aus Rapsöl am inländischen Verbrauch im Jahr 2017 0,76 Mio. t und aus Palmöl ca. 0,49 Mio. t. Die UFOP geht auch für das Jahr 2018 von einer ähnlichen Rohstoffzusammensetzung aus.

Demzufolge stützt sich die Produktion der deutschen Biodieselindustrie besonders auf den Export. Die UFOP unterstreicht, dass dieses Biokraftstoffpotenzial hierzulande abgesetzt werden könnte, wenn die wiederholt geforderte schrittweise Erhöhung der Treibhausgas-Minderungspflicht von 6 % im Jahr 2020 auf 16 % in 2030 endlich realisiert würde. Die Biodieselindustrie exportiere praktisch das Treibhausgas-Minderungspotenzial, das hierzulande genutzt werden könnte, um im Verkehrssektor nicht nur einen spürbaren Beitrag zur Minderung von CO2-Emissionen zu leisten. Gleichzeitig könnten damit auch für die spätestens ab 2021 fälligen Zahlungsverpflichtungen aus dem Bundeshaushalt für den Zukauf von Emissionsrechten reduziert werden. So gesehen werden unnötigerweise auch „Steuermittel exportiert“.