Erhöhung der Beimischungsquoten für Biokraftstoffe in der EU

Auslastung der Produktionskapazität für Biodiesel nicht zu erwarten

Berlin, 19. August 2011 – Dem Brancheninformationsdienst “Kingsman” zufolge haben einige Mitgliedstaaten ihre nationalen Beimischungsquoten auf energetischer Basis für das Jahr 2011 gegenüber 2010 erhöht:

Finnland: von 4 % auf 6 %,
Polen: von 5,75 % auf 6,2 %
Italien: von 3,5 auf 4 %
Spanien: von 5,83 % auf 6,2 %
Bulgarien: von 3,5 % auf 5 % (Vol)
Dänemark führt mit 3,5 % erstmals eine Quotenverpflichtung ein.

Als Ergebnis der Quotenerhöhungen erwartet die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) für das Jahr 2011 einen erneuten Anstieg des Biodiesel- bzw. Biokraftstoffverbrauchs in der Europäischen Union. Gemäß der Auswertung des EurObserv’ER vom Juli 2011 stieg der Biokraftstoffabsatz im Vergleich zum Jahr 2009 um 1,7 Mio. Tonnen oder 13,6 Prozent auf 13,9 Mio. Tonnen (Biodiesel: 10,7 Mio. Tonnen, Pflanzenöl: 0,2 Mio. Tonnen, Bioethanol: 3 Mio. Tonnen). Die Fortschreibung dieser Absatzentwicklung reicht nach Einschätzung des Verbandes jedoch nicht aus, um die Produktionskapazität für Biodiesel in der Europäischen Union in Höhe von 22,3 Mio. Tonnen auszulasten. Die UFOP stellt fest, dass die europäische Norm für Dieselkraftstoff - EN 590 – die Beimischung von Biodiesel auf 7 Vol. Prozent begrenzt. Bei einem Dieselkraftstoffverbrauch in der Europäischen Union von etwa 206 Millionen Tonnen im Jahr 2010, könnte der Biodieselabsatz auf maximal etwa 14 Millionen Tonnen ansteigen.

Vor dem Hintergrund, dass der Dieselbedarf in der EU weiter ansteigt und erneuerbare Kraftstoffalternativen der 2. Generation für den Dieselmarkt auf absehbare Zeit nicht in nennenswerten Mengen zur Verfügung stehen, bekräftigt die UFOP die Forderung die Reinkraftstoffvermarktung von Biodiesel und Pflanzenöl durch eine Steuerbegünstigung wiederzubeleben. Überdies müsse ebenso der Beimischungsanteil in Dieselkraftstoff im Wege der Zulassung von B30 für den Nutzfahrzeugbereich im Transportgewerbe erhöht werden. Nur so kann das Ziel der Europäischen Union erreicht werden, ab dem Jahr 2020 mindestens 10 Prozent des Energiebedarfs im Verkehrssektor durch erneuerbare Energiequellen zu decken.