Ernteerwartungen stützen positive Rapspreisentwicklung

Großer Rohstoffbedarf aus der Ernte

Berlin, 17. Juli 2015. EU-weit muss mit geringeren Rapserntemengen gerechnet werden. Dies ist das gleichlautende Ergebnis auf Basis vorliegender erster Druschergebnisse bzw. Markteinschätzungen der Fachverbände und Analysten. Mit einer EU Rapsernte von etwa 21,4 Mio. Tonnen schließt sich mit einer aktuellen Schätzung auch Oil World dieser Bewertung an. Oil World zufolge entspreche dies einem Rückgang um etwa 3 Mio. Tonnen gegenüber der Rekordernte 2014. Besonders betroffen ist Deutschland mit einem Rückgang um etwa 1 – 1,1 Mio. Tonnen, gefolgt von Frankreich und Polen. In diesen Ländern fällt die Ernte wohl um 0,5 bzw. 0,4 Mio. Tonnen geringer aus.

Die Versorgungslage ist auch mit Blick auf die in Deutschland vorhandene Ölsaatenverarbeitungskapazität von etwa 10 Mio. Tonnen entsprechend angespannt. Für die Kapazitätsauslastung muss die Ölsaatenindustrie entsprechende Rapsmengen importieren. Die Rapsernte muss schnell in die Verarbeitung abfließen, denn trotz der vorjährigen Rekordernte sind die Lagerbestände praktisch aufgezehrt. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) haben die deutschen Ölmühlen im Kalenderjahr 2014 ca. 9,5 Mio. Tonnen Rapssaat, davon 6,5 Mio. Tonnen aus heimischer Produktion verarbeitet. Der Rapsölbedarf bleibt auch infolge der Reform der europäischen Biokraftstoffpolitik weiterhin hoch. Gemäß dem Analyseinstitut LMC International, London wurden für die Biodieselproduktion in der Europäischen Union in 2014 etwa 6,1 Mio. Tonnen Rapsöl, entsprechend ca. 15 Mio. Tonnen Saat, benötigt.

Vor diesem Hintergrund geht die Union zur Förderung Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) davon aus, dass diese Faktoren die Rapspreise auch mit Blick auf die nächste Ernte weiter stützen. Der Verband erinnert deshalb an die diesjährige Empfehlung, den Anbauumfang von Raps an den betrieblich vorgegebenen Fruchtfolgegrenzen zu orientieren.