Kräfte bündeln für die Forschung

Im Coburger Hochschulinstitut TAC forschen Wissenschaftler an den Kraftstoffen der Zukunft. Dabei setzen sie auf enge Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft.

Palmöl aus Indonesien oder Sojaöl aus den USA – das sind keine Alternativen für Dieter Bockey, Referent der UFOP – Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen. Der Verband setzt auf heimische Produkte. Deutsches Rapsöl zum Beispiel. „Die UFOP steht für ein inzwischen zwei Jahrzehnte dauerndes ideell wie finanziell getragenes  Engagement Rapsölmethylester als Reinkraftstoff und im Kraftstoffmix zu etablieren. Mit dem Projekt „Diesel R33“ wollen wir nicht nur die Motortechnik, sondern zugleich den Verbraucher als Endkunden mitnehmen“. Beim Forschungsprojekt „Diesel R33“ des TAC – Technologietransferzentrum Automotive Coburg – ist die UFOP deshalb einer von 19 Partnern, die die Arbeit der Coburger Wissenschaftler unterstützen (weitere Informationen: http://www.tankzukunft.de/).

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Diese testen gerade einen Biokraftstoff, der zu 33 Prozent aus regenerativen Komponenten besteht. 7 Prozent sind Biodiesel, der aus oberfränkischem Altspeisefett gewonnen wird. Die anderen 26 Prozent bildet hydriertes Pflanzenöl, das zur Hälfte aus heimischem Rapsöl gewonnen wird. 

Mehr als 40 Studierende und Doktoranden forschen im TAC an unterschiedlichen Kraftstoffthemen. Partnerschaften mit der Wirtschaft sind dabei die Basis. Ganz gleich ob durch direkte Beteiligung an den Projekten oder Stipendien für talentierte Nachwuchswissenschaftler.

Auch Markus Knorr forscht derzeit als Gastwissenschaftler am TAC. Er will in den nächsten drei Jahren der Ölschlammbildung im Motoröl auf den Grund gehen. Ein Stipendium der UFOP hilft ihm, seine angestrebte Promotion zu finanzieren. „In regelmäßigen Abständen berichte ich dafür von meinen Fortschritten“, erzählt Knorr.

Schon im Studium werden die Studierenden an die Forschung herangeführt. Sie arbeiten meist im Team, werden von Doktoranden begleitet. Markus Knorr hat seine erste Projektarbeit mit dem TAC im fünften Semester geschrieben. Zusammen mit einem Kommilitonen untersucht er damals das Austragsverhalten von Biodiesel aus dem Motoröl. „Wir haben dazu auch ein Ein-Zylinder-Dieselaggregat gekauft und unsere Theorie am Motor ausprobiert.“ Dem TAC ist der 28-Jährige seitdem treu geblieben. Nach dem Diplom im Studiengang Physikalische Technik, entscheidet er sich in der Forschung zu bleiben. Weil er dort frei arbeiten könne und „solange experimentieren bis ich eine Lösung finde.“

Redaktion: Dr. Margareta Bögelein – Referat für Hochschulmarketing und -kommunikation, Hochschule Coburg, Friedrich-Streib-Straße 2, 96450 Coburg, Tel. (09561) 317-333, Fax (09561) 317-296, margareta.boegelein@hs-coburg.de