Kraftstoffe für die Mobilität von morgen – hat der Verbrennungsmotor Zukunft?

Braunschweig, 23. Juli 2018. Auf europäischer Ebene werden mit der Neufassung der Erneuerbare Energien-Richtlinie (REDII) auch für den Verkehrssektor die förderpolitischen Leitplanken und Zielvorgaben neu ausgerichtet; das angekündigte Klimaschutzgesetz der Bundesregierung wird eine verbindliche Treibhausgasminderung für den Verkehrssektor um 40 % bis 2030 vorschreiben. In diesem Umfeld stellt sich die Frage nach der Zukunft des Verbrennungsmotors und zukünftig verwendeten erneuerbaren Kraftstoffen. Der Zeitdruck ist enorm für eine Gesamtstrategie, die integrierend die motorische als auch die kraftstoffchemische Entwicklung beschreibt. Dies sind die zentralen Themen der 3. Tagung der Fuels Joint Research Group (FJRG), die am 20./21. September 2018 in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, stattfindet.

Eröffnet wird die Tagung mit der Vorstellung der aktuellen Beschlusslage zur REDII im Kontext der Versorgungssituation an den globalen Agrarmärkten, der Rolle von flüssigen Kraftstoffen zur Erreichung der Klimaziele im Verkehr und einem Vortrag zu den Chancen und Risiken biogener und synthetischer Kraftstoffe. In diesem Umfeld stellt sich konsequenterweise die Frage, ob der Dieselmotor eine Zukunft hat nicht zuletzt infolge der kritischen Diskussion über die Stickoxidemissionen und die geforderten Fahrverbote in Innenstädten.

Welche Lösungsansätze bietet gleichzeitig die Sensorik, die kurzfristig in Serienmotoren eingesetzt werden könnte, um mögliche negative Wechselwirkungseffekte zwischen fossilen, biogenen und synthetischen Kraftstoffkomponenten zu erkennen? Die Kraftstoffsystemforschung wird insgesamt komplexer, weil sie vorausschauend Lösungsoptionen in der Forschung berücksichtigen muss, die möglicherweise in 20 oder 30 Jahren eine markt- und damit auch klimaschutzrelevante Bedeutung erlangen. Der Verbrennungsmotor als das Rückgrat der Mobilität muss gleichzeitig die sich verschärfenden emissionsrechtlichen Anforderungen erfüllen, um der zunehmenden Kritik zu begegnen und im Wettbewerb mit der Elektromobilität künftig bestehen zu können.

Die Tagung wendet sich an technisch/wissenschaftliche Experten der Hochschulen und betriebliche Entscheider der Fahrzeugindustrie und besonders an Promovierende und Studierende, die eine Gelegenheit suchen, ihre Ideen und Lösungsmöglichkeiten zu den heutigen und zukünftigen Herausforderungen in einem interdisziplinären Fachpublikum zu diskutieren. Insbesondere für Nachwuchswissenschaftler wird innerhalb der Tagung ein Poster-Wettbewerb mit einer Prämierung veranstaltet.

Weitere Informationen sowie das Programm der Tagung finden Sie unter www.fuels-jrg.de.

Kurzinfo FJRG:
Die Fuels Joint Research Group ist eine aus Ingenieuren, Naturwissenschaftlern und Medizinern interdisziplinär zusammengesetzte Forschergruppe auf dem Gebiet der Kraftstoffforschung. Die gemeinsamen Projekte untersuchen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Kraftstoffkomponenten, dem Motor und dem Motorenöl sowie der Abgasnachbehandlung insbesondere mit Blick auf die resultierenden Emissionen und deren gesundheitliche Auswirkungen.