Rapsextraktionsschrot für die Intensivmast von Puten gut geeignet

Berlin, 4. Juni 2015 – In einem von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) geförderten Fütterungsversuch konnte die gute Eignung von Rapsextraktionsschrot für die intensive Putenmast belegt werden. Ein Einsatz von bis zu 15 Prozent des wichtigsten heimischen Proteinfuttermittels erbrachte sehr gute Ergebnisse bei Mastleistung, Schlachtkörperwert und Gesundheits- sowie Pododermatitisgeschehen. Die entsprechend gefütterte Versuchsgruppe war allen anderen Fütterungsgruppen wirtschaftlich überlegen.

iStock_000064462451_Large_300.jpgIm Versuch unter Federführung von Prof. Dr. Gerhard Bellof, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, wurden 360 männliche B.U.T.6 Mastputen (Eintagsküken) in 4 Gruppen mit je 6 Wiederholungen für die 6-Phasenmast unterteilt. Die Kontrolle basierte auf der Fütterung von Sojaextraktionsschrot ohne Rapsanteil. In den Gruppen 2 bis 4 wurde Sojaextraktionsschrot schrittweise durch bis zu 20 Prozent Rapsextraktionsschrot ersetzt. Der Glucosinolatgehalt des eingesetzten Rapsextraktionsschrotes lag mit 7,69 Mikromol je Gramm im mittleren Bereich. Bei der Fütterungsgruppe mit dem besten wirtschaftlichen Ergebnis im Versuch begann die Verfütterung des wichtigsten heimischen Ölschrotes mit 5 Prozent in der Mastphase 2 und steigerte sich über 10 Prozent in den Phasen 2 und 3 bis auf 15 Prozent ab der Mastphase 5.

Der Abschlussbericht zum Vorhaben steht hier als kostenloser Download zur Verfügung.

Bisher stellt Sojaextraktionsschrot aus importierten Sojabohnen das dominierende Eiweißfuttermittel für die Nutztierfütterung in Deutschland dar. Aufgrund guter Erfahrungen bei Rind und Schwein und im Zuge der Diskussionen über nachhaltigere Eiweißfuttermittel gewinnt Rapsextraktionsschrot als Proteinträger aus heimischer Erzeugung zunehmend an Wertschätzung und findet auch verstärkt Eingang in die Geflügelfütterung.