UFOP begrüßt Proteinplan der EU-Kommission

Konkrete Umsetzungsmaßnahmen und Fördermittelausstattung angemahnt

Berlin, 26.11.2018Die EU-Kommission hat anlässlich der Konferenz zur Entwicklung von pflanzlichem Protein in der Europäischen Union am 22. und 23. November 2018 in Wien ihren Bericht zum „EU-Proteinplan 2018“ an den Europäischen Rat und das EU-Parlament vorgestellt. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) begrüßt die Veröffentlichung des Dokumentes, mahnt aber gleichzeitig konkrete Umsetzungsmaßnahmen sowie die angemessene Ausstattung der Strategie mit Fördermitteln an.

Der „EU-Proteinplan 2018“ gibt fünf Empfehlungen zur Unterstützung der Erzeugung und Verwendung von in der EU erzeugtem pflanzlichem Protein insbesondere aus Leguminosen:

  1. Nutzung der Instrumente der Gemeinsamen Agrarpolitik, um Landwirte im Anbau zu unterstützen.
  2. Wettbewerbsfähigkeit durch weitere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben verbessern.
  3. Marktanalyse und -transparenz durch neue Tools verbessern.
  4. Vorteile für Ernährung, Gesundheit, Klima und Umwelt promoten.
  5. Wissenstransfer in die Praxis und die Wertschöpfungsketten verbessern.

Aus Sicht der UFOP zeigen die Empfehlungen für Körnerleguminosen und heimisch angebautes Soja in die richtige Richtung. Jedoch darf sich das Engagement der EU-Kommission mit der Veröffentlichung des Berichtes nicht erschöpfen, sondern muss in konkrete Maßnahmen und einer entsprechenden Ausstattung an Fördermitteln münden. Insbesondere begrüßt die UFOP, dass im Bericht der Kommission die Rolle von Rapsfuttermitteln als derzeit wichtigste heimische Eiweißquelle hervorgehoben wird. Die herausragende Bedeutung von Rapsfuttermitteln als Koppelprodukt der Ölgewinnung für die EU-Eiweißversorgung muss sich auch in der anstehenden Umsetzung der RED II-Beschlüsse zu den Biokraftstoffen aus Raps widerspiegeln. Demnach muss dieser Absatzmarkt für eine auch künftig mengenrelevante Erzeugung an Rapsextraktionsschrot in der Europäischen Union sichergestellt werden.

Das 16-seitige Dokument der EU-Kommission („Report from the Commission to the Council and the European Parliament on the development of plant proteins in the European Union“) beinhaltet eine Status-quo-Analyse zu Angebot und Verbrauch von Protein in der EU-28 sowohl im Futtermittel- als auch im Lebensmittelbereich mit näherer Betrachtung verschiedener Absatzmärkte. Darüber hinaus wird ein Überblick zum Stand des ökologischen Landbaus und der Rolle von Leguminosen bei dieser Wirtschaftsweise gegeben. Die Vorteile insbesondere von Leguminosen für Agrosysteme, für die Umwelt sowie für den Klimaschutz werden hervorgehoben sowie die EU-Instrumente zur Forschungsförderung im Bereich Eiweißpflanzen dargestellt. Ein Schwerpunkt im Bericht ist die Beschreibung der Möglichkeiten, im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik den Anbau von stickstoffsammelnden Pflanzen besonders zu fördern.