UFOP-Forschungsbericht lässt auf geringe Kreuzreaktivität von Rapsprotein zu Senf-Allergie schließen

UFOP-Studie Einfluss Allergenes Potenzial.pngBerlin, 3. August 2020 – In dem Forschungsbericht zum Projekt „Allergenes Potenzial des nicht kennzeichnungspflichtigen Lebensmittel-Zusatzes Raps unter besonderer Berücksichtigung der Kreuzreaktivität mit Senf“ wurde untersucht, inwieweit bei Rapsprotein eine Kreuzreaktivität zu einer Senf-Allergie zu erwarten ist. Das Vorhaben wurde von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) gefördert. Die Arbeiten unter Leitung von Dr. Elke Ueberham, Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie Leipzig, fanden mit monoklonalen Mausantikörpern statt.

Aufgrund der botanischen Verwandtschaft der Brassica Arten, Brassica napus (Raps) mit Brassica nigra (Schwarzer oder Orientalischer Senf) und Brassica juncea (Brauner Senf), sowie bislang unzureichender Datenlage wird bei Rapsprotein ein allergenes Potenzial vermutet. Da Raps künftig eine wertvolle pflanzliche Proteinquelle auch in der Humanernährung darstellen kann und technologische Forschungsvorhaben für die Entwicklung entsprechender Gewinnungsverfahren laufen, besitzen die im UFOP-Projekt festgestellten geringen Hinweise auf einer Kreuzreaktivität zu einer Senf-Allergie große Bedeutung.

 Allergien werden stets durch Reaktionen von körpereigenen Antikörpern auf in den Körper aufgenommene Antigene (Proteine) z.B. durch Lebensmittel hervorgerufen. Dabei müssen Antikörper und Antigen sehr spezifisch zusammenpassen, um aneinander binden zu können.

 Am Fraunhofer Institut wurden in der Studie Untersuchungen mit monoklonalen Mausantikörpern durchgeführt, die einen Beitrag zur molekularen Charakterisierung von Raps-Proteinen liefern und für weitere Untersuchungen zum Raps zur Verfügung stehen. Dabei konnte festgestellt werden, dass trotz der großen Homologie der Proteinfraktionen von Raps und Senf nur sehr wenige der untersuchten Senf-Antikörper auch an die Raps-Napin-Fraktion binden. Auch die Bindung der untersuchten Antikörper-Klone an die Cruciferin-Fraktion lässt eher auf eine geringere Kreuzreaktivität schließen. Es wurde insgesamt eine starke Abhängigkeit der Bindung der Antikörper von der jeweiligen Extraktionsbedingung festgestellt.

Der Bericht steht Ihnen unter bit.ly/UFOP-25 als kostenloser Download zur Verfügung.