UFOP-Tierernährer geben Empfehlungen zur Vermeidung von Nährstoffüberschüssen in der Nutztierfütterung

Berlin, den 19.03.2018 –  Mit den Vorgaben des neuen Düngerechts sind die Nutztierhalter in Deutschland gefordert, sich bei der Vermeidung von Nährstoffüberschüssen verstärkt zu engagieren. Die Experten der Fachkommission „Tierernährung“ der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) haben Empfehlungen erarbeitet, wie bei dem Einsatz von Rapsfuttermitteln und Körnerleguminosen die Stickstoff- und Phosphorausscheidungen bei Schwein, Geflügel und Rind verringert werden können.

Eine bedarfsgerechte Fütterung ist Grundlage für eine erfolgreiche Nutztierhaltung. Eine mehrphasige Fütterung mit optimaler Anpassung des Aminosäuren- und Mineralstoffangebotes ist zudem das wirksamste Instrument zur Reduzierung der Stickstoff- und Phosphorausscheidungen. Es gilt daher, die bereits langjährig empfohlene Phasenfütterung konsequent umzusetzen.

Bei Schwein und Geflügel macht der Zusatz des Enzyms Phytase in der Futtermischung den in pflanzlichen Futtermitteln überwiegend an Phytin gebundenen Phosphor nutzbar. Insbesondere bei wachsenden Schweinen kann somit bereits auf mineralischen Phosphor verzichtet werden. Bei einer auf Rapsextraktionsschrot und Körnerleguminosen basierenden Fütterung können für die Aminosäuren- und Phosphorversorgung gute Kombinationseffekte erzielt werden. Darüber hinaus lassen sich mit Körnerleguminosen Mischungen konzipieren, deren Gehalt an Phosphor unter denen von Mischungen mit Sojaextraktionsschrot liegen. Wichtig ist dies im Hinblick auf die Möglichkeit einer GVO-freien Fütterung.

In Milchkuhrationen ist Rapsextraktionsschrot mittlerweile das dominierende Eiweißfuttermittel. Landwirtschaftsbetriebe, die sich der GVO-freien Fütterung verpflichtet haben, setzen Rapsextraktionsschrot oft als alleinigen Eiweißergänzer ein. Wenn ein solcher Betrieb nach den Vorgaben der neuen Düngeverordnung einer Phosphor-Restriktion unterliegt, kann der Einsatz von pansengeschütztem Rapsextraktionsschrot eine Lösung sein. Damit kann die Einsatzmenge an Rapsfuttermitteln bei konstantem Angebot an nutzbarem Protein vermindert und der Phosphoreintrag in die Tagesration reduziert werden.

Die Stellungnahme der UFOP-Fachkommission „Tierernährung“ zur Frage der Vermeidung von Nährstoffüberschüssen in der Nutztierfütterung steht als Download zur Verfügung.