UFOP-Vorhaben belegt gute Eignung von Erbsenschalen als Faserträger in der Schweinemast

Titel_UFOP-Abschlussbericht Einsatz von Erbsenschalen in der Schweinemast.pngBerlin, 15.12.2021 – In einem von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) geförderten Fütterungsversuch unter Leitung von Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt, wurde die Faserversorgung von Schweinen untersucht. Im Ergebnis führte ein Austausch von Weizengrießkleie und Weizenkleie durch Erbsenschalen zu gleich hohen Leistungen in der Mast.

Im Versuch mit 178 Mastschweinen wurde der Anteil der Erbsenschalen in der Vormast in den Versuchsgruppen mit 2,5 Prozent konstant gehalten und in der Endmast von 2,5 über 5 bis 7 Prozent gesteigert. Die Futtermittel wurden nach den DLG-Eberempfehlungen gemischt, wobei die Kalkulation auf gleiche Zufuhr an praececal verdaulichen Aminosäuren in den verschiedenen Fütterungsgruppen eingestellt worden ist. Konzipiert wurden ein Vormast- und ein Endmastfutter. Durch Mischen der beiden Futter in der Mittelmast über einen Chargenmischer ergab sich insgesamt eine Dreiphasenmast.

Im Ergebnis war festzustellen, dass ein Austausch von Weizengrießkleie und Weizenkleie durch Erbsenschalen die hohen biologischen Tierleistungen nicht verändert hat. Im Parameter Futterverwertung zeigte sich eine Tendenz zur Verbesserung durch den Einsatz von 2,5 Prozent Erbsenschalen in der Mischung. Dies entspricht bereits vorliegenden Versuchsergebnissen, bei denen ebenfalls ein positiver Einfluss des Erbseneinsatzes auf die Futterverwertung in der Schweinemast demonstriert werden konnte. Alle weiteren im Vorhaben untersuchten Parameter blieben unbeeinflusst.

Die Faserversorgung von Schweinen rückt in letzter Zeit immer mehr in den Blickpunkt der Tierernährer. So spielt die Faserversorgung bei der Darmgesundheit und den Auswirkungen auf das Schwanzbeißen eine Rolle. Häufig wird aus Kostengründen auf günstige Faserträger wie Weizengrießkleie oder Weizenkleie zurückgegriffen. Diese haben zwar einen hohen Anteil an Rohfaser, aber auch einen sehr hohen Gehalt an Phosphor. Der Einsatz in stark Phosphor-reduzierten Rationen ist deshalb begrenzt. Auch die immer wieder auftauchenden Belastungen mit Mykotoxinen bergen Gefahren in sich.

Erbsenschalen sind ein in der deutschen Schweinefütterung bisher wenig beachteter Rohstoff, der als Ersatz genutzt werden könnte. Sie fallen bei der Produktion von Erbsenstärke und -eiweiß an. Ergebnisse aus Inhaltsstoffanalysen geben Hinweise darauf, dass sich die Komponente sehr gut als faserdichtes Futtermittel mit hohem Anteil unlöslicher Fasern und sehr geringem Phosphor-Gehalt in der Schweinefütterung eignen könnte.

Der Abschlussbericht zum Vorhaben steht als kostenloser Download unter hier zur Verfügung.