Untersuchungen zur Nährstoffverdaulichkeit und zum energetischen Futterwert von ethanolisch behandeltem Rapsextraktionsschrot an wachsenden Schweinen

Berlin, 11. Februar 2010 – Durch ein spezielles ethanolisches Behandlungsverfahren kann der Glucosinolatgehalt in handelsüblichen Rapsextraktionsschroten von 4,8 Millimol auf 1,1 Millimol je Kilogramm Trockensubstanz deutlich abgesenkt werden. Darüber hinaus hatte die Behandlung eine deutliche Erhöhung des Rohprotein- und Rohfasergehaltes von 378 auf 447 bzw. von 145 auf 180 Gramm je Kilogramm Trockensubstanz und eine Verminderung des Rohfett- und Zuckergehaltes zur Folge. Eine Beeinflussung der Proteinqualität wurde nach einer Analyse des Aminosäurenmusters im Protein nicht feststellen. Daraus resultiert im Zusammenhang mit dem erhöhten Rohproteingehalt ein deutlich höherer absoluter Aminosäurengehalt im ethanolisch behandelten Rapsextraktionsschrot, der für die in der Schweinefütterung erst limitierenden Aminosäuren Lysin, Methionin + Cystein und Threonin ca. 3 bis 4 Gramm je Kilogramm Trockensubstanz ausmacht.

Dies sind die wesentlichen Ergebnisse eines Projektvorhabens der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock, Institut für Nutztierwissenschaften und Technologie, Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie und Tierernährung, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern und der Pilot Pflanzenöltechnologie Magdeburg e.V. Die Untersuchungen wurden von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) gefördert.

Die in Rostock durchgeführten Verdauungsversuche an wachsenden Schweinen zeigten darüber hinaus keine wesentlichen Unterschiede zwischen unbehandeltem und ethanolisch behandeltem Rapsextraktionsschrot für die Verdaulichkeit der organischen Substanz sowie des Rohproteins und eine gute Übereinstimmung mit den Angaben der DLG-Futterwerttabelle (1991). Der auf Grundlage der Nährstoffzusammensetzung und -verdaulichkeit berechnete Energiegehalt lag im ethanolisch behandelten Rapsextraktionsschrot mit 11,3 Megajoule Umsetzbare EnergieSchwein je Kilogramm Trockensubstanz nur geringfügig unter dem des unbehandelten Ausgangsmaterials und stimmte mit den Angaben der DLG-Futterwerttabelle für handelsübliche Rapsextraktionsschrote überein.

Zusammenfassend kann geschlussfolgert werden, dass die Futterwerteigenschaften des Rapsextraktionsschrots im Hinblick auf den Einsatz in der Monogastridenfütterung durch das von der Firma ÖHMI Engineering GmbH Magdeburg entwickelte ethanolische Behandlungsverfahren verbessert wurden. Durch eine deutliche Absenkung des Glucosinolatgehaltes ist eine höhere Einsatzsicherheit gegeben. Die Erhöhung des Rohproteingehaltes bei gleichbleibender Proteinqualität steigert die Bedeutung des neuen Futtermittels als Aminosäurenquelle.

Der Endbericht zum Vorhaben steht Ihnen im Downloadbereich zur Verfügung.