Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 30.07.2025 (AMI) – Die Rapsnotierungen an der Pariser Börse schlagen in der laufenden Handelswoche keine eindeutige Richtung ein. Der November-25-Kontrakt schloss am 29.07.2025 bei 486 EUR/t und damit rund 4,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Der August-25-Kontrakt verlor dagegen 9,25 auf 463,25 EUR/t. Unterstützung boten dabei die Entwicklungen in der Schwarzmeerregion. Insbesondere in der Ukraine bleibt die Ernte bislang hinter den Erwartungen zurück. Außerdem dürften die Bestände Kanadas, nach regen Exporten in der Saison 2024/25, geringer ausfallen als bislang erwartet. Auch wenn die Kulturen, insbesondere in Alberta, zuletzt von der etwas günstigeren Witterung profitierten, bleibt das Potenzial zur kanadischen Ernte 2025 nach Einschätzung des Marktes durchschnittlich. Auf Großhandelsstufe können sich die Preise für Raps auf Wochensicht befestigen. Dabei gilt es jedoch auch den Wechsel der Anlehnung von August auf den November-Kontrakt zu beachten. Franko Hamburg sind somit am 30.07.2025 rund 471 EUR/t für Partien der Ernte 2025 möglich, 8 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Franko Niederrhein sind mit 495 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Oktober rund 6 EUR/t mehr im Gespräch. Dabei gestaltet sich der Handel auch weiterhin schwierig. Auch der Abschlag vom August- zum November-Kontrakt, der sogenannte Carry, bremst den Umsatz. Dieser ist von 8,75 EUR/t in der 30. KW auf zuletzt 22,75 EUR/t gestiegen. Marktteilnehmer warten daher das Auslaufen des August-Kontrakts ab. Auch die Importe verlaufen bisher schleppend. Auf Erzeugerebene können sich die Preise für Raps befestigen. Im Bundesdurchschnitt sind für Partien der Ernte 2025 rund 449,90 EUR/t möglich und damit 3,20 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Am Kassamarkt bleibt es ruhig. Verkauft wird lediglich aus Platzgründen. Ohnehin agieren Ölmühlen weiterhin zurückhaltend. Auf den Feldern haben sich die Bedingungen im Wochenvergleich kaum verändert. Die Erntearbeiten kommen bundesweit schleppend voran. Anhaltende Niederschläge, kurze Druschfenster und schlecht befahrbare Schläge machen den Landwirten zu schaffen. Die Ölgehalte der bislang eingebrachten Partien variieren stark, liegen im Mittel aber im Osten des Landes etwas über dem Vorjahresniveau. Es mehren sich allerdings die Auswuchsprobleme. In Einzelfällen werden Partien nicht mehr als verarbeitungsfähig eingestuft und gehen in die energetische Verwertung. Der heimische Rapsschrotmarkt zeigte sich äußerst aktiv. Das deutliche Preisgefälle zwischen prompten Partien und solchen auf Termin rief die Mischfutterhersteller auf den Plan, die sich umfangreich bei den Mühlen – die auf der Angebotsseite standen – eindeckten. Auch der Zwischenhandel war auf Käuferseite aktiv. Im Bundesdurchschnitt wurden für Partien zur Lieferung ab August 2025 rund 207 EUR/t genannt – 7 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Dabei gab es allerdings nochmals regionale Unterschiede: Während am Niederrhein zuletzt 196 EUR/t im Gespräch waren, wurden im Osten und Norden der Republik deutlich höhere Aufgelder verlangt. Zum Teil ist das Angebot so stark begrenzt, dass nur Stammkundschaft noch einzelne Lkw-Ladungen auf Anfrage erhält. Die Sojaschrotpreise tendierten dagegen stabil bis fester. Für konventionelle Partien mit 44 % ProFett waren zuletzt 274 EUR/t im Gespräch – ein kleines Plus von 2 EUR/t auf Wochensicht. Für HP-Ware mit 48 % ProFett wurden im Mittel 303 EUR/t gefordert, was dem Niveau der Vorwoche entspricht. Begrenzt wurde der Preisspielraum nach oben durch die Aussicht auf ein komfortables Angebot am Weltmarkt. Neben den US-Amerikanern dürften vor allem die Sojaschrotexporte Argentiniens demnächst an Fahrt aufnehmen, da die Exportsteuern für Sojabohnen und Schrot erneut gesenkt werden sollen. Die Regierung kündigte einen Satz von 26 % auf Sojabohnen und 24,5 % für Sojaschrot und -öl an. Zuvor lagen diese bei 33 % bzw. 31 %. Die Preise für Rapsöl bewegen sich weiter aufwärts. Fob deutscher Mühle sind am 30.07.2025 rund 1.045 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November möglich, 15 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Ähnlich fällt das Plus für Partien zur Lieferung ab August fob Niederlande aus. Mit 1.044 EUR/t werden hier rund 14 EUR/t mehr genannt. Damit folgen die Preise der Entwicklung des November-Kontrakts an der Börse in Paris. Antrieb kommt jedoch auch vom Rohölmarkt, denn hier ging es zuletzt kräftig aufwärts. Auslöser dafür waren die jüngsten Entwicklungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten. Die US-Regierung kündigte Sanktionen an, wenn eine Waffenruhe nicht in den nächsten 10 Tagen erfolgt. Das zeigt für Rapssaat zwar kaum Preiswirkung, zog das Nachprodukt Öl jedoch nach oben.

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