Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 10.12.2025 (AMI) – Die Pariser Rapsnotierungen rutschen ab. Allein zum Wochenstart verzeichnete der Kurs einen Tagesverlust von 5 EUR/t. So schloss der Fronttermin Februar am 09.12.2025 bei 471,75 EUR/t und damit rund 10,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Druck kommt dabei von dem üppigen Rapsangebot der laufenden Saison. Das bestätigt auch die jüngste Prognose des US-Ministeriums, welches seine Einschätzung im Zuge des Dezember-Berichts erneut nach oben korrigierte. Auch aus Übersee stehen die Zeichen auf Kursschwäche, immerhin dürfte auch die kanadische Ernte größer ausfallen als bislang erwartet und mit den aktuell taxierten 21,8 Mio. t sogar einen neuen Rekord erreichen. 

Im Sog rückläufiger Terminmarktnotierungen geht es auch auf Großhandelsebene abwärts. So sind für Partien zur Lieferung ab Dezember franko Niederrhein zuletzt 487 EUR/t im Gespräch und damit 11 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Hamburg, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 11 auf 476 EUR/t vergünstigen. Dabei bleiben die Prämien unverändert. Umsatz steht hier jedoch auch weiterhin nicht dahinter. So bleibt es am Rapsmarkt anhaltend ruhig. Vereinzelt werden vorne noch kleinere Lücken gestopft, von einem belebten Handel kann allerdings nicht gesprochen werden. So kehrt Mitte Dezember bereits vorweihnachtliche Ruhe ein. 

Raps bleibt entsprechend der internationalen Vorgaben sehr volatil, nach einem kurzzeitigen Hoch pendelt sich der Preis frei Erfasserlager leicht unter dem Vorwochenniveau ein. So sind im Bundesdurchschnitt zuletzt rund 455,50 EUR/t für Partien der Ernte möglich, ein Minus von 1 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 432-473 EUR/t. Der Zustand der Feldkulturen ist weiterhin sehr gut. Leichte Sorgen bereiten jedoch die frühlingshaften Temperaturen, die die Bestände in Wachstumsbereitschaft versetzen. Sollten im Anschluss Kahlfröste auftreten, könnte sich die Lage deutlich eintrüben. 

Am heimischen Ölschrotmarkt verlief die vergangene Woche ruhig. Die Nachfrage nach Sojaschrot war verhalten, und es wurden nur geringe Mengen geordert, um den unmittelbaren Bedarf bis zum Jahreswechsel zu decken. Insbesondere die voraussichtliche Verschiebung der EUDR (EU-Entwaldungsverordnung) um ein weiteres Jahr sorgte für eine entspanntere Marktsituation in Bezug auf das Angebot. Vor diesem Hintergrund waren die Preise zuletzt rückläufig. So wurden im Bundesmittel am 09.12.2025 für konventionelle 44er-Partien 318 EUR/t genannt, was einem Rückgang von 9 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Auch GVO-freie Partien tendierten schwächer. Hier lag der Durchschnittspreis bei 442 EUR/t, gut 10 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Zusätzlichen Preisdruck übten die rückläufigen Rohstoffkurse in Chicago aus, wo die Kurse in den vergangenen Handelssitzungen deutlich nachgaben. Zudem zeichnet sich bereits jetzt ein extrem großes südamerikanisches Angebot ab, insbesondere aus Brasilien, das im ersten Quartal 2026 auf den Weltmarkt kommen wird. 

Beim Rapsschrot fielen die Preisabschläge für prompte Partien moderater aus. Im Mittel wurden 185 EUR/t genannt, was einem Rückgang von 4 EUR/t auf Wochensicht entspricht. Kontrakte ab Februar 2026 wurden hingegen mit 213 EUR/t bewertet, 10 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. 

Rapsöl bewegt sich auf Wochensicht nur wenig, kann das Vorwochenniveau insgesamt jedoch nicht halten. So sind für Partien zur Lieferung ab Januar im Mittel fob deutscher Mühle rund 1.080 EUR/t im Gespräch, auf Wochensicht ein Minus von 5 EUR/t. Fob Niederlande vergünstigen sich Partien zur Lieferung ab Dezember um 2 auf 1.088 EUR/t. Handel steht hier jedoch kaum dahinter. Dabei bleiben die Umsätze jedoch weiterhin überschaubar. Marktteilnehmer verweisen auf ihre gute Deckung und warten nun die weiteren Entwicklungen ab. Hinzu kommen die baldigen Weihnachtsfeiertage, welche den Handel zusätzlich limitieren. 

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