Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 14.05.2025 (AMI) – Im Aufwind fester US-Sojanotierungen geht es für den Pariser Rapskurs aufwärts. Im Fokus standen dabei die Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und China. Beide Länder einigten sich zuletzt auf eine 90-tägige Zollpause. Kurstreibende Impulse kommen jedoch auch von dem schwachen Euro. Angesichts der rückläufigen Gemeinschaftswährung vergünstigen sich EU-Partien für Abnehmer aus anderen Währungsländern. Hinzu kommt die anhaltende Trockenheit in Teilen der Union, insbesondere im Westen. Sollten die Niederschläge weiterhin ausbleiben, dürfte das das Ertragspotenzial zur Ernte 2025 merklich limitieren. So schloss der Fronttermin am 13.05.2025 bei 489,50 EUR/t, damit rund 15,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Mit dem Plus am Terminmarkt können sich auch die Großhandelspreise für Raps befestigen. So sind fob Hamburg zuletzt 481 EUR/t für Partien der Ernte 2025 möglich, 16 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein. Auch hier sind mit 495 rund 16 EUR/t mehr im Gespräch. Dabei gehen die Umsätze auch weiterhin gegen Null. Auch hinsichtlich der Importströme fußen die Mengenbewegungen zum Großteil auf der Abwicklung bereits bestehender Kontrakt. Auf Erzeugerstufe können sich die Rapspreise befestigen. Raps der Ernte 2024 wird im Mittel für 484,80 EUR/t und damit rund 5,30 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche angeboten. Das kann die Abgabebereitschaft der Erzeuger jedoch nicht beleben. Lediglich vereinzelt wird noch von Umsätzen mit alterntigen Partien berichtet. Die aktuelle Trockenheit steigert die Sorge um Ertragseinbußen. So haben die ausbleibenden Niederschläge in weiten Teilen Brandenburgs bereits zu sichtbaren Trockenschäden geführt. Und auch in Mecklenburg-Vorpommern zeichnen sich regional bereits erste Schäden ab. Andernorts präsentieren sich die Kulturen bislang in guter Verfassung, doch Niederschläge sind auch hier nötig. Die Sorge um die Bestände bremst auch die Bereitschaft der Erzeuger zum Abschluss von Vorkontrakten. Keiner möchte sich verkalkulieren und am Ende nicht liefern können. Allerdings bleibt auch die Nachfrage der Ölmühlen gering und die Vorstellungen von Anbietern und Abnehmern passen trotz festerer Preise weiter selten zusammen. Im Mittel sind dabei aktuell 450,70 (418-495) EUR/t möglich, 9,20 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. 

Die Preise am heimischen Sojaschrotmarkt konnten in der vergangenen Berichtswoche zulegen. Angebot und Nachfrage wurden von Marktteilnehmern für konventionelle Partien als ausgeglichen beschrieben. So wurden für konventionelles Sojaschrot mit 44 % ProFett am 13.05.2025 Preise von 309 EUR/t genannt – ein Plus von 2 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. GVO-freie Partien waren hingegen gefragter. Das Angebot an prompten Lieferungen war begrenzt und vielfach nur aus zweiter Hand oder auf Anfrage bei den Mühlen erhältlich. In der Folge tendierten die Preise fester und lagen im Bundesmittel zuletzt bei 455 EUR/t für LP-Partien – 19 EUR/t mehr als noch eine Woche zuvor. Nach oben begrenzt wurde der Preisspielraum durch lebhafte Importe indischen GVO-freien Sojaschrots in die EU. Am heimischen Rapsschrotmarkt gaben die Preise in moderatem Umfang nach. Im Schnitt lagen die Forderungen für prompte Partien bei rund 278 EUR/t – ein Minus von 1 EUR/t auf Wochensicht. Für Partien der neuen Ernte wurden deutlich geringere Preise aufgerufen. So lagen Kontrakte zur Lieferung ab August bei rund 254 EUR/t. Besonders die Konkurrenz aus Frankreich belaste das hiesige Preisniveau. Aufgrund umfangreicher Canolaimporte und deren Verarbeitung in französischen Mühlen wurden größere Mengen GVO-freien Rapsschrots französischer Herkunft auf den europäischen Markt gebracht – zu Preisen um die 245 EUR/t - wie es heißt. Bei diesem Niveau hatten deutsche Partien preislich das Nachsehen. Zudem zeigte sich die Nachfrage der Mischfutterhersteller sowohl für alterntige Partien als auch für Lieferkontrakte bis Anfang 2026 lebhafter. 

Auch in der laufenden Handelswoche setzen die Großhandelspreise für Rapsöl ihre Aufwärtsbewegung weiter fort, werden mit den zuletzt genannten 1.005 EUR/t fob deutscher Mühle sogar wieder vierstellig. Auf Wochensicht entspricht das einem Plus von 20 EUR/t. Preistreibende Impulse kamen dabei von der Pariser Börse. Auch fob Niederlande zeigt der Kursanstieg Preiswirkung. So sind zur Lieferung ab Mai mit 1.085 rund 20 EUR/t mehr möglich. Mit den Aufwärtskorrekturen bleibt die Nachfrage am heimischen Markt gering. Ohnehin hat der Lebensmitteleinzelhandel bereits einen Großteil seines Bedarfs gedeckt. Hinsichtlich des Energiesektors sorgen die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des Betrugs mit THG-Zertifikaten für Unsicherheit. 

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