Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen
Kommentar: 25.06.2025 (AMI) – Ging es zum Ende der 25. KW noch teils kräftig bergauf, zwischenzeitlich sogar über die Marke von 500 EUR/t, drehte der Pariser Rapskurs zum Wochenwechsel in Minus. So schloss der Fronttermin August am 25.06.2025 bei 484,75 EUR/t und damit rund 7,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Druck kam dabei insbesondere vom Rohölmarkt, nachdem sich der Konflikt im Nahen Osten zuletzt wieder etwas beruhigte. Hinzu kommt der feste Euro sowie die verbesserten Ertragsaussichten in der EU-27. Auch in Kanada ging es auf Wochensicht abwärts, nachdem lang ersehnte Niederschläge den Feldbeständen zugutekamen. Im Einklang mit den rückläufigen Rapsnotierungen geht es auch auf Großhandelsebene abwärts. Franko Niederrhein sind am 25.06.2025, bei unverändertem Aufgeld, für Partien zur Lieferung ab Juli mit 488 rund 8 EUR/t weniger möglich als noch in der Vorwoche. Deutlich zurückgenommen wurden dagegen die Prämien für Partien franko Hamburg. So sind hier zur Lieferung ab Juli mit 473 rund 11 EUR/t weniger im Gespräch als noch in der Vorwoche. Partien zur Lieferung ab September vergünstigen sich um 13 auf 475 EUR/t. Zum Wochenwechsel konnte sich die Umsätze mit den festeren Rapsnotierungen etwas beleben. Das betrifft vorrangig Vorkontrakte der kommenden Ernte. Die gehandelten Mengen blieben überschaubar. Mit der zuletzt schwächeren Tendenz kühlte die Handelsaktivität jedoch wieder ab. Auch am Kassamarkt hat sich die Nachfrage nach Rapskontrakten spürbar belebt, wobei es auch zu einer Reihe von Abschlüssen kam. Die zwischenzeitlich erreichten Preisniveaus wurden von einigen Erzeugern zur Vermarktung genutzt. Regional liegt die Vermarktungsquote bereits bei 25-40 %. Aktuell haben sich die Erzeugerpreise für Raps der Ernte 2025 jedochwieder auf durchschnittlich 466,10 EUR/t eingependelt. In der Vorwoche waren mit 462,40 EUR/t noch etwas weniger im Gespräch. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 445-500 EUR/t. Die Preisdynamik bleibt volatil, was kurzfristige Vermarktungsentscheidungen besonders anspruchsvoll macht. Raps der Ernte 2024 spielt kaum noch eine Rolle. Hier sind im Bundesdurchschnitt mit 483,50 (457-515) rund 4,30 EUR/t weniger möglich.
Am heimischen Sojaschrotmarkt ging es zuletzt fortgesetzt ruhig zu. Die Nachfrage kann derzeit gut durch das vorhandene Angebot gedeckt werden. Für Zurückhaltung sorgt die Aussicht auf ein großes Rohstoffangebot in der kommenden Saison. In der Folge setzen einige Akteure auf weitere Preiszugeständnisse und warten die Entwicklung ab. Vor diesem Hintergrund gaben die Preise für konventionelle Partien mit 44 % ProFett um 1 auf 284 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche nach. Auch für GVO-freie Partien hielten sich die Abschläge in Grenzen. Hier lagen die Forderungen zuletzt bei durchschnittlich 424 (-1) EUR/t. Die Preise für promptes Rapsschrot konnten dagegen in der zurückliegenden Berichtswoche zulegen. Am 24.06.2025 waren im Mittel 257 EUR/t im Gespräch, gut 3 EUR/t mehr als in der Vorwoche. August-25-Kontrakte hielten dagegen das Niveau von 240 EUR/t knapp.
Die Großhandelspreise für Rapsöl können sich auf Wochensicht behaupten. So sind mit 1.030 EUR/t zur Lieferung ab August fob deutscher Mühle rund 2 EUR/t mehr möglich als noch in der Woche zuvor. Auch fob Niederlande geht es aufwärts. Mit 1.032 EUR/t sind hier zur Lieferung ab August rund 7 EUR/t mehr im Gespräch. Etwas Unterstützung boten dabei die zwischenzeitlich festen Rapsnotierungen an der Pariser Börse. Auch wenn es zum Wochenstart wieder abwärts ging, legte der Fronttermin Ende der 25. KW binnen vier Tagen gut 16 EUR/t zu und kletterte damit wieder über die Linie von 500 EUR/t. Das zog auch das Nachprodukt Öl nach oben. Deutlich abwärts bewegen sich dagegen die Großhandelspreise für Sojaöl. Mit den aktuell genannten 1.170 EUR/t bleibt das Öl dennoch an der Preisspitze. Auf Wochensicht vergünstigen sich Partien zur Lieferung ab August damit um 30 EUR/t. Auch hier zeigt die Kursentwicklung des Rohstoffs Preiswirkung, immerhin verlor der US-Sojakurs zuletzt auf breiter Front. Druck kam dabei von den rückläufigen Rohölnotierungen. Ausschlaggebend war, dass sich der Iran und Israel auf eine Waffenruhe verständigt haben. Hinzu kommen günstige Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten.
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