Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 05.12.2024 (AMI) – An der Pariser Börse ging es nahezu durchweg aufwärts. Dabei verzeichnete der Rapskurs Tagesgewinne von bis zu 13 EUR/t. Unterstützung kam dabei insbesondere aus Kanada, denn auch hier konnten sich die Notierungen zuletzt befestigen. Ausschlaggegend dafür war die Spekulation um eine kleinere kanadische Ernte. So schloss der Pariser Fronttermin Februar am 03.12.2024 bei 527,50 EUR/t und damit rund 20,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2025 tendieren fester, wenn auch weniger deutlich. Mit 477,50 EUR/t verzeichnet der August-25-Kontrakt auf Wochensicht ein Plus von rund 13,25 EUR/t. Das zeigt auch auf Großhandelsebene Preiswirkung. Franko Niederrhein werden zur Lieferung ab Januar 540 EUR/t in Aussicht gestellt und damit 20 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Hamburg, hier sind mit 525 EUR/t zur Lieferung ab April rund 17 EUR/t mehr möglich. Für Partien der Ernte 2025 sind bis zu 471 EUR/t im Gespräch. Dabei bleiben die Umsätze allerdings anhaltend gering. Angesichts der Preissteigerungen bleibt die Nachfrage gering. Einzig Austral-Ware wird teilweise besprochen, dabei bleibt allerdings abzuwarten wie viel letztlich von den Feldern geholt wird und die EU erreicht. Ein anderes Bild zeigt sich demgegenüber auf Erzeugerstufe, denn hier konnten die Forderungen den Kurssprung der Pariser Börse nicht nachvollziehen. Im Bundesdurchschnitt bleiben die Offerten für Raps der Ernte 2024 mit 485,20 (445-510) EUR/t sogar knapp hinter dem Vorwochenniveau von 485,50 EUR/t zurück. Dabei sind die Preismeldungen jedoch von einer starken Heterogenität geprägt. Während beispielsweise aus Brandenburg 13,50 EUR/t mehr genannt werden, sind in Bayern 14,20 EUR/t weniger im Gespräch. Angesichts der Volatilität bleibt die Handelsaktivität am Rapsmarkt gering. Die regionalen Zugewinne reichen nicht aus, um die Abgabebereitschaft der Erzeuger zu beleben. Angebots- und nachfrageseitig haben sich die Akteure zurückgezogen. Vorweihnachtliche Ruhe kehrt ein. 

Viel los ist am heimischen Rapsschrotmarkt aktuell nicht. Akteure sind nur sporadisch am Markt zu finden, Abnehmer zeigen sich ausreichend eingedeckt. An dieser Situation dürfte sich bis Weihnachten auch nicht mehr viel ändern. Auf der Angebotsseite ist Ware verfügbar und kann die Nachfrage bedienen, regional ist Rapsschrot zur prompten Lieferung aber etwas knapper, was den Preisen Unterstützung bietet. Auch die angespannte Logistiksituation kurz vor den Feiertagen stützt die Preise. Vor diesem Hintergrund und den festen Pariser Rapsnotierungen können die deutschen Rapsschrotpreise ebenfalls zulegen. Am 04.12.2024 wurden für Partien zur prompten Lieferung im Bundesdurchschnitt 279 EUR/t verlangt, 21 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Die Sojaschrotpreise können auf Wochensicht ebenfalls ein Plus verzeichnen. Jüngst wurden für konventionelle Ware 335 EUR/t gefordert, verglichen mit 320 EUR/t eine Woche zuvor. Die Preise für GVO-freie Ware drehen hingegen ins Minus und liegen mit 515 EUR/t im Bundesdurchschnitt rund 5 EUR/t unter dem Vorwochenniveau. Auch hier flachte die Handelsaktivität zuletzt saisontypisch ab. Marktteilnehmer erwarten bis zum Jahreswechsel auch keine großen Änderungen. Viele Marktakteure blicken in Richtung Südamerika, wo günstige Regenfälle der Entwicklung der Sojabestände zugutekommen. 

Ging es in der 48. KW noch bergab, drehten die Forderungen für Rapsöl zuletzt wieder ins Plus. So sind fob deutscher Mühle am 04.12.2024 rund 1.115 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Februar möglich und damit 20 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Auch fob Niederlande geht es aufwärts, wenn auch etwas weniger deutlich. Zur Lieferung ab Dezember werden hier mit 1.130 rund 5 EUR/t mehr aufgerufen. Preistreibende Impulse kamen dabei vom Pariser Terminmarkt. Mit den deutlichen Preissteigerungen verstummt auch die Nachfrage nach Rapsöl. Vereinzelt wurden zum Wochenstart noch Anfragen getätigt, diese wurden mit dem Kursanstieg jedoch im Keim erstickt. Auch seitens des Energiesektors bleibt es unverändert ruhig. Unüblich ist jedoch, dass bislang noch keine nennenswerte Mengen Rapsöl für das 1. und 2. Quartal 2025 vertraglich gebunden wurden. Damit bleibt abzuwarten, ob sich die Nachfrage der beimischenden Unternehmen zum Jahreswechsel merklich belebt. Angebot dürfte dabei verfügbar sein. Auch wenn rohes Rapsöl bereits auf einigen Paritäten als ausverkauft gilt, finden sich nach wie vor verfügbare Mengen. Da diese bislang kaum Abnehmer finden, dürfte das Jahr 2025 mit Überhängen starten. 

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