Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen
Kommentar: 12.02.2025 (AMI) – An der Pariser Börse ging es zuletzt Auf und Ab. So verzeichnete der Fronttermin zwar Tagesschwankungen von bis zu 6,50 EUR/t, bewegte sich auf Wochensicht jedoch nur wenig. So schloss der Mai-Kontrakt am 11.02.2025 bei 523 EUR/t und damit knapp über dem Vorwochenniveau von 522 EUR/t. Ein deutlicheres Plus verzeichnen demgegenüber Partien der Ernte 2025. Mit den zuletzt notierten 495,50 EUR/t legte der August-25-Kontrakt binnen den zurückliegenden fünf Börsentagen rund 4,50 EUR/t zu. Kurstreibende Impulse kamen dabei aus Übersee, vorrangig aus Kanada. An der Börse in Winnipeg ging es im Aufwind rückläufiger Lagerbestände und einem kleineren inländischen Angebot ebenfalls aufwärts. Das zog auch den EU-Raps zeitweise mit nach oben. Demgegenüber belastete der Rückgang der Sojabohnenkurse in Chicago, nachdem sich die Witterung in Argentinien zuletzt verbesserte.
Auch auf Großhandelsebene zeigte sich in der laufenden Handelswoche nur wenig Preisbewegung. Franko Hamburg werden mit 526 EUR/t bei unverändertem Aufgeld 1 EUR/t mehr aufgerufen als noch in der Vorwoche. Gleiches galt für Partien franko Niederrhein, auch hier sind mit 531 rund 1 EUR/t mehr möglich. Angesichts der Kursschwankungen blieb die Handelsaktivität unverändert gering. Auch hinsichtlich der kommenden Ernte kamen die Umsätze bislang nicht in Schwung. Mühlen haben ihren Crush seit Ende des Jahres 2024 reduziert, was den Bedarf limitiert. Zudem war die Situation am Biodieselmarkt auch weiterhin schwierig. Es gilt weiter abzuwarten, wie sich die Absatzmengen hier im Laufe des Jahres entwickeln.
Auch auf Erzeugerebene bleibt das Mittel auf Wochensicht mit 492,30 EUR/t nahezu unverändert. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 465-515 EUR/t. Dabei werden Preisspitzen regional zur Vermarktung genutzt. Die Ernte 2025 rückt dabei jedoch in Fokus. Hier sind mit 459,10 (441-510) EUR/t im Bundesdurchschnitt 2,90 EUR/t mehr möglich. Da in den kommenden Tagen regional Nachtfröste vorausgesagt werden, beschränkt sich die Vermarktung bislang auf kleinere Mengen. Immerhin möchte sich niemand verkalkulieren und am Ende nicht liefern können. Bislang sind die Bestände jedoch gut entwickelt durch den Winter gekommen. Auf den Feldern werden in einigen Regionen erste Düngemaßnahmen durchgeführt.
In den vergangenen Handelstagen tendierten die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt etwas fester. Am 11.02.2025 wurden 288 EUR/t gefordert, 6 EUR/t mehr als noch eine Woche zuvor. So viel wurde zuletzt vor drei Wochen verlangt. Grundlegend hat sich am Marktgeschehen aber nicht viel geändert. Das Kaufinteresse keimte für vordere Termine etwas auf, große Handelsaktivität blieb aber aus. Abnehmer hoffen auf wieder rückläufige Preise und einen größeren Abstand zum Sojaschrot. Auf der anderen Seite verkauften Mühlen in den vorigen Handelstagen aber auch nur wenig Rapsschrot. Bei den Forderungen für Sojaschrot zeigte sich hingegen ein anderes Bild. Für konventionelle Partien mit 44 % ProFett wurden zuletzt 341 EUR/t gefordert, 5 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. GVO-freie Partien gaben auf Wochensicht sogar um 17 auf 483 EUR/t nach, rutschten mit 481 EUR/t zwischenzeitlich sogar auf den tiefsten Stand seit November 2020. Marktteilnehmer behalten die Geschehnisse in den USA im Blick. Weitere US-Zollankündigungen ließen die Sorgen über mögliche Unterbrechungen der Handelsströme wieder aufleben. In den Fokus rückt zudem die baldige Sojaernte in Brasilien. Günstige Bedingungen im westlichen Zentrum des Landes besserten die Ertragsaussichten der Region.
Die Offerten für Rapsöl können ihr Niveau in der laufenden Handelswoche nicht halten. Fob deutscher Mühle werden mit 1.075 EUR/t zur Lieferung ab Februar 10 EUR/t weniger aufgerufen als noch in der Vorwoche. Ein anderes Bild zeigt sich indes fob Niederlande, denn hier konnten sich Partien zur Lieferung ab Februar befestigen. So werden mit 1.075 rund 5 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Damit spiegelt die Preisentwicklung die aktuelle Volatilität der Rohstoffnotierungen wider, denn in Paris wird aktuell keine eindeutige Richtung eingeschlagen. Das Auf und Ab bremst den Handel am heimischen Rapsölmarkt. Lediglich vereinzelt wurden die Preisrücknahmen zum Kauf kleinerer Mengen genutzt, das betrifft vorrangig Rapsölraffinat. Seitens des Energiesektors bleibt es ruhig. Lediglich bei starkem Verkaufsdruck der Mühlen kommen Umsätze zustande. Andernfalls gelten die Margen weiterhin als ungünstig.
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