Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen
Die Forderungen für Rapsöl kannten in der laufenden Handelswoche nur eine Richtung – es ging kräftig aufwärts. Während in der Vorwoche noch 980 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November fob deutscher Mühle in Aussicht gestellt wurden, sind zuletzt mit 1.045 EUR/t rund 65 EUR/t mehr im Gespräch. Damit klettern die Forderungen gleichzeitig auch wieder über die Linie von 1.000 EUR/t. Preistreibende Impulse kommen dabei insbesondere seitens des Rohstoffs. Hinzu kommt die aktuelle Hitzewelle am Schwarzen Meer, welche die Entwicklung der Sonnenblumenbestände beeinträchtigt und das Ertragspotenzial zur kommenden Ernte limitieren dürfte. Marktteilnehmer dürften, angesichts des knapperen Rohstoffangebots, zur Deckung des Bedarfs auf andere Pflanzenöle ausweichen, darunter vorrangig auch Rapsöl. Das verlieh den Offerten zuletzt zusätzlichen Aufwind. Insgesamt bleibt es am heimischen Markt aktuell jedoch ruhig. Der Lebensmitteleinzelhandel dürfte seinen Bedarf 2024 bereits vollständig gedeckt haben. Mit dem Kauf von Partien zur Lieferung 2025 wird, angesichts des aktuell hohen Preisniveaus, vorerst abgewartet. Nach Einschätzung der Marktteilnehmer mangelt es für einen anhaltenden Aufwärtstrend auch weiterhin am Kaufinteresse. Es wird mit Preisrücknahmen gerechnet. Seitens des Energiesektors geht die Nachfrage weiterhin gegen Null. Hier stimmen die Preisvorstellungen nicht überein, zumal auch das Kaufinteresse nach Biodiesel zur physischen Beimischung anhaltend gering bleibt.
In den vergangenen Handelstagen gaben die Preise für Rapsschrot weiter nach. Im Bundesdurchschnitt wurden am 23.07.2024 rund 269 EUR/t notiert, 5 EUR/t weniger als zuvor. Zu Wochenbeginn waren die Gebote sogar unter die Linie von 260 EUR/t gerutscht. Die Schwäche übertrug sich auch auf Partien zur Lieferung ab August. Das niedrigere Preisniveau veranlasste zwar den einen oder anderen Nachfrager zur Eindeckung, die Preise blieben aber unter Druck. Ausschlaggebend dafür ist das umfangreiche Angebot, das derzeit praktisch flächendeckend zur Verfügung steht. Die Folgetermine konnten sich dagegen etwas festigen, da sowohl die Mühlen als auch der Handel Interesse an Kontrakten zeigten. Damit konnte Rapsschrot nur bedingt von den steigenden Rohstoffnotierungen in Paris profitieren.
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