Keine erhöhte Feinstaubbelastung durch Verwendung von Biodiesel
Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben „Messung ultrafeiner Partikel im Abgas von Dieselmotoren beim Betrieb mit Biodiesel“
An einem Nutzfahrzeugmotor wurden Abgasmessungen mit vier Kraftstoffen (Biodiesel, Dieselkraftstoff, Shell V-Power Diesel® sowie einem Blend aus Aral Ultimate Diesel® mit 5% Biodieselbeimischung) durchgeführt. Ziel des Forschungsprojekts mit dem Titel „Messung ultrafeiner Partikel im Abgas von Dieselmotoren beim Betrieb mit Biodiesel“ war es, den zuvor bei Biodiesel versus Dieselkraftstoff beobachteten Anstieg von ultrafeinen Partikeln aufzuklären, um Aussagen zur möglichen Gefährdung durch eine Feinstauberhöhung durch Biodiesel treffen zu können.
Parallel wurden limitierte Emissionen vergleichend bestimmt. Bei diesen war für Biodiesel – mit Ausnahme von NOx – ein deutlicher Vorteil gegenüber den anderen Kraftstoffen zu erkennen. Durch den Einsatz eines Dieseloxidationskatalysators (DOC) konnten die oxidierbaren Komponenten zum Teil drastisch abgesenkt werden. Die Untersuchungen der Partikelmasse ergaben für Biodiesel einen vergleichsweise hohen Anteil an unverbranntem Kraftstoff. Der DOC minderte diesen erwartungsgemäß.
Für die Messung der ultrafeinen Partikel wurde zunächst die Probenahme optimiert. Durch heiße Verdünnung des Abgases vor dem Messgerät konnte ein deutlicher Rückgang an ultrafeinen Partikeln im Nukleationsbereich (aerodynamischer Durchmesser von 10 bis 30 nm) erzielt werden. Mit DOC waren die Nukleationspartikel ebenfalls stark vermindert und ließen sich durch heiße Verdünnung nicht weiter absenken. Somit ist darauf zu schließen, dass es sich bei den ultrafeinen Nukleationspartikeln überwiegend um Tröpfchen aus unverbranntem Kraftstoff handelt und nicht um Ruß, der als gesundheitsrelevant eingestuft ist.
Mit optimierter Probenahme wurden für Biodiesel die niedrigsten Emissionen ultrafeiner Partikel nachgewiesen, während die drei anderen Kraftstoffe untereinander eine ähnliche Partikelverteilung zeigten.
Im Ergebnis des Projektes kann davon ausgegangen werden, dass Biodiesel nicht zu einer gegenüber Dieselkraftstoff erhöhten Feinstaubbelastung beiträgt.
Das Projekt wurde von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) und dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) gefördert und im Institut für Technologie und Biosystemtechnik der FAL in Kooperation mit dem Steinbeis-Transferzentrum Biokraftstoffe und Umweltmesstechnik, Coburg (Prof. Dr. Jürgen Krahl), durchgeführt.
Den vollständigen Abschlussbericht können Sie sich in dem Downloadbereich herunterladen.