Studie: iLUC und Biokraftstoffe in der Analyse

Regionale Quantifizierung klimaschädlicher Landnutzungsänderungen und Optionen zu deren Bekämpfung

Laut der iLUC-Hypothese findet durch die weltweite Produktion von Biokraftstoffen eine Verdrängung von Nahrungs- und Futtermitteln statt. Bei der Studie von Prof. Dr. habil. Uwe Lahl handelt es sich nicht um ein weiteres Modell zur Prognose der Entwicklungen indirekter Landnutzungsänderungen, sondern um einen Ansatz, der die real existierenden Gegebenheiten erfasst. Der regionale Aspekt wurde bei der Betrachtung des Themas „indirekte Landnutzungsänderungen“ bisher wenig berücksichtigt.

Regionaler Ansatz ist zielführend

Die Analyse der bisher entwickelten Ansätze zeigt, dass Modelle, die iLUC als globalen Effekt ermitteln und globale Faktoren, adder etc. zur iLUC-Bekämpfung festlegen wollen, nicht ausreichend belastbar sind und beträchtliche Ergebnisunterschiede aufweisen. Im Gegensatz dazu schlägt die Studie einen regionalen Ansatz zur Berechnung von iLUC vor. Zudem zeigt sich, dass Landnutzungsänderungen im Wesentlichen örtlich bzw. regional verursacht werden. Bei der Betrachtung des iLUC-Problems darf laut der Studie vor allem die große Bedeutung des regionalen Handels im Verhältnis zum internationalen Handel nicht vernachlässigt werden.

Die Bekämpfung von Landnutzungsänderungen muss belohnt werden

Die Analyse der politischen Handlungsoptionen zur Bekämpfung von iLUC zeigt, dass durch einen regionalen Ansatz eine bessere Lenkungswirkung erreicht wird. Die Studie betont die Notwendigkeit, Länder zu motivieren, klimaschädliche Landnutzungsänderungen nachhaltig zu bekämpfen. Grundsätzlich, so das Fazit der Studie, kann das iLUC-Problem allerdings nur dann an der Wurzel gelöst werden, wenn die für Biokraftstoffe in Europa bereits vorhandenen Regelungen zur Bekämpfung von direkten Landnutzungsänderungen auch auf die anderen Agrarsektoren weltweit ausgeweitet und globale Landnutzungsänderungen insgesamt vermieden werden.

Handlungsmix empfohlen

Insgesamt wird ein Handlungsmix aus einer mittel- bis langfristig anzustrebenden internationalen Problemlösung an der Wurzel und kurzfristigeren Übergangslösungen über unterschiedliche „bilaterale Verträge“, unterstützt durch ein regionales iLUC-Modell, empfohlen.

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Der Autor:

Prof. Dr. rer. nat. habil. Uwe Lahl war langjährig leitend auf verschiedenen Ebenen in deutschen Umweltverwaltungen (Stadt, Land, Bund) tätig, zuletzt als Ministerialdirektor im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, und lehrt heute an der TU Darmstadt und der University of Indonesia in Jakarta.